„Musik drückt aus, was nicht zu sagen ist und was zu verschweigen unmöglich ist“, schrieb einst Victor Hugo.
Um diesen „Code“ der Musik, um das in ihr Verborgene, mehr oder weniger bloß legen zu können, lassen sich wesentliche und gleichermaßen reizvolle Wege bei den Komponisten aufspüren, die auch literarisch, zum Teil weitgehend, tätig wurden.
Immer wieder erscheint dabei die Kernfrage: Was ist Musik, wozu Musik?
Darüber hinaus entstanden oftmals geradezu poetische Betrachtungen, auch Anmerkungen zu ästhetischen Empfindungen so wie maßgebliche Meinungen zur künstlerischen Vermittlung, zum Publikum und zum Zeitgeschehen.
Die Reihe der in dieser Hinsicht ambitionierten Komponisten ist überraschend umfangreich – dazu zählen zum Beispiel C.M.v. Weber, Robert Schumann oder die universal talentierten Künstler E.T.A. Hoffmann und Franz Liszt, auch Fanny Hensel (Mendelssohns Schwester), schließlich ebenfalls herausragend Kurt Weill und Pierre Boulez, um nur einige zu nennen.
Es ist die Poesie des Rinnsteins, die Hans Ostwald (1873–1940) zusammengetragen hat: derb, skandalös, erotisch und anrüchig, von der Landstraße, aus Gefängnissen und verrufenen Großstadtquartieren – von den Rändern der Gesellschaft.
Hier wurden sie zum ersten Mal zu Literatur: die Lieder der Vagabunden, der von der Gesellschaft Ausgegrenzten; bettelnd, arbeitslos und sich prostituierend. Hans Ostwald hob sie aus dem Rinnstein der Gesellschaft ins öffentliche Bewusstsein – in vielfachen Buchauflagen.
In den avantgardistischen oder heimlichen, zunächst als skandalös empfundenen Gruppen und Bewegungen der zu Ende gehenden Kaiserzeit und der Weimarer Republik wurden diese Lieder – oft verbunden mit einer »singbaren, weitverbreiteten Melodie« – rasch populär. Nach dem Ende des Nationalsozialismus belebten unter anderen Hein & Oss, Walter Moßmann oder Franz Josef Degenhardt diese Tradition neu.
Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben aus Hans Ostwalds drei Bänden seiner Lieder aus dem Rinnstein (erschienen 1903–1906) die besten Texte ausgewählt und mit Kostproben aus Ostwalds 1910 erschienener Sammlung Erotische Volkslieder aus Deutschland bereichert. Dazu klärt eine Einführung über die Geschichte und Biographie von Hans Ostwald auf und kommentiert viele seiner Lieder.
Heiner Boehncke (geb. 1944) und Hans Sarkowicz (geb. 1955) haben sich in den letzten Jahren in der Anderen Bibliothek mit detektivischem Spürsinn auf die Wiederentdeckung vergessener oder verdrängter Autoren und Autorinnen der deutschen Literatur spezialisiert. Zuletzt erregten sie Aufsehen mit dem Band Der fremde Ferdinand, einer Märchen- und Sagensammlung des verborgenen Bruders der Brüder Grimm.
Bild Rinnstein: ©Bank™
Es ist angerichtet! Die Studierenden der Klasse für Illustration & Comic an der Kunsthochschule Kassel servieren ein vielfältiges Menü aus Comic, Cartoon und Illustration. Ins Leben gerufen von Prof. Hendrik Dorgathen und veröffentlicht bei Rotopol, dempreisgekrönten Kasseler Verlag für graphisches Erzählen, erscheint diesen Sommer bereits die zehnten Ausgabe der Klassenanthologie „Triebwerk”. In einer etwa einstündigen Lesung tischen die Autor:innen Einblicke aus ihren Geschichten auf. Dabei gibt es eine vielfältige Auswahl an Comics und Illustrationen, die in den letzten Semestern in der Klasse entstanden sind, zu entdecken. Im Anschluss wird es Raum für Gespräche, zum Signieren und zum Stöbern geben. Denn neben allen noch lieferbaren „Triebwerk“-Ausgaben warten die Studierenden auch ein reichhaltiges Gedeck aus Kleinstpublikationen, limitierte Drucken und Zines auf. Es ist immer ein besonderer Genuss, graphische Erzählung auf diese Weise zu erfahren.
Neue Zeichnungen von Ali Schindehütte und gesammelte Fotografien von Axel Seidensticker, die er in seinem Garten und in Feld, Wald und Flur aufgenommen hat. Vorgestellt werden die Werke von Dr. Stefan Peker, Hamburg, beglei- tet durch »Amselmusik« von Martin Forciniti.
Christoph Peters hat einen Roman geschrieben, wie es ihn seit Wolfgang Koeppens "Das Treibhaus" nicht gegeben hat: eine schonungslose Bestandsaufnahme der politischen Kultur eines ganzen Landes.
Siebenstädter hat schon alles gesehen. Als Moderator einer Politsendung im Radio kennt er sich aus mit den Spielregeln der Berliner Spitzenpolitik, dem Schattenreich der Hinterzimmer, mit der Gnadenlosigkeit eines Betriebs, dem es nur um Machterhalt geht. Siebenstädter ist so beliebt wie berüchtigt, einer, der an gar nichts glaubt und sich prädestiniert fühlt, die Lügen der Eliten aufzudecken. Mit der Coronakrise jedoch verändert sich das Spiel: Siebenstädter hat ebenso Zweifel an den staatlichen Maßnahmen wie Abscheu gegenüber Verschwörungsgläubigen. Unerwartet erhält er das Angebot der Liberalen, die Seiten zu wechseln, während Maria Andriessen, aufsteigender Stern der Sozialdemokratie, sich mehr für ihn zu interessieren scheint, als es bei einem verheirateten Mann angemessen wäre. Vor allem aber spürt Siebenstädter, dass seine Zeit langsam abläuft - warum also nicht alles auf eine Karte setzen?
Bild: © Peter von Felberg
telefonisch: 05601 92 56 78 und 0177 296 10 69
online (nur kostenpflichtige Veranstaltungen):
Auf Anfrage und bei den Veranstaltungen.
Unter https://maerchenwache.zur.app können Sie mit Ihrem Smartphone unsere brandneue App laden. Damit bewegen Sie sich virtuell noch bequemer durch die Märchenwache, können Veranstaltungs-Tickets buchen, oder etwas in unserem Online-Shop kaufen. Die App wird regelmäßig weiter entwickelt. Demnächst auch direkt im Google-Play-Store und Apple-Store.
Wenn Sie wegen der Pandemie nicht zu uns kommen können, kommen wir halt zu Ihnen nach Hause. Aber keine Sorge, Sie brauchen keinen Kuchen zu backen und keinen Kaffee zu kochen. Menschen aus dem Landkreis und der Stadt Kassel erzählen Ihnen per Video Märchen der Brüder Grimm.
Um auf die Video-Seite zu gelangen, klicken Sie auf den roten Sessel.
Nutzen Sie unser Gästebuch über facebook, um sich mit uns oder anderen Besuchern der Webseite auszutauschen.
Helfen Sie mit! Unterstützen Sie den Förderverein Schauenburger Märchenwache e.V.