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Während einer Germanisten-Tagung in den USA wird Birgit Weyhe mit dem Vorwurf der kulturellen Aneignung konfrontiert. Nutzt sie ihre Privilegien als weiße Autorin aus, wenn sie Geschichten über schwarze Menschen erzählt? Sie lernt Priscilla Layne, eine afroamerikanische Germanistik-Professorin mit karibischen Wurzeln kennen. In Ihrer Jugend fühlte sich Layne nirgendwo zugehörig, für die schwarzen Mitschüler/innen war sie zu weiß und für die Weißen war ihre Haut zu dunkel. Sie beschließt gegen alle und alles gleichzeitig zu rebellieren, indem sie sich der Skinhead-Bewegung anschließt und zu einem Rude Girl wird. Wie kann Birgit Weyhe eine Lebensgeschichte wie diese erzählen? Welche Fehler gilt es zu vermeiden? Das erzählerische Konstrukt selbst wird zu einer eigenen Erzählebene in dieser Biografie.
Di. 27.12.2022 / 19:00 / 10 € / VVK 8 € / Anmeldung erbeten
Ein Kränzchen für alle Sinne wird die zur Tradition gewordene letzte Veranstaltung des Jahres in der Schauenburger Märchenwache. Wegen der Pandemie musste das Kränzchen zweimal ausfallen. Aus diesem Grund wird es in diesem Jahr ein besonderes Programm geben. Claudia-Charlotte und Martin Forciniti werden über das Leben und die kulinarischen Genüsse Kalabriens berichten, dabei entführen regionale Weine und Antipasti in eine der ärmsten, aber gleichzeitig schönsten Regionen Europas.
Jürgen Appel, Gesang und Martin Forciniti am Klavier werden weinseelige musikalische Leckerbissen beisteuern.
Sa. 26.11.2022 / Kirche Martinhagen / 19:00 / 12 € / VVK 10 € / Anmeldung erbeten
Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ ist ein Klassiker bayerischer Literatur. Spätestens
wenn die erste Strophe des ersten Zwischengesangs erklingt, dann ist der Zuhörer
dem Zauber der Weihnachtslegende erlegen. Egal, ob er den bairischen Dialekt
liebt oder ihn versteht, egal ob er mit der Geburt Christi etwas anfangen kann oder nicht.
Seit Thoma vor beinah 100 Jahren die Idee hatte,
die biblische Legende in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Mundart-Text
nichts von seiner Kraft verloren und bleibt mit seiner Kernaussage bis heute hochaktuell.
Fr. 28.10.2022 / 19:00 / 18 € / Anmeldung erbeten
Karen Duves großer Roman über Sisi – zwischen Zwang und Freiheit.
Bis ins kleinste Detail recherchiert und gnadenlos seziert: Karen Duve über eine Kaiserin,
die ihrer Zeit oft weit voraus war und trotzdem bis heute unterschätzt wird.
Sa. 08.10.2022 / 19:00 / 18 € / Anmeldung erbeten
Gekaute Blätter, gekochte Wurzeln, vergorene Samen, geraspelte Rinde, gerauchte Blüten.
Was den Konsum psychoaktiver Pflanzen angeht, waren wir Menschen zu allen Zeiten und auf allen Erdteilen kreativ und probierfreudig.
So. 02.10.2022 / 16:00 / Eintritt frei / Spenden erbeten
Vater, Mutter, Kind - Die Märchenfamilie (I)
Heißersehnte Wunschkinder, verlachte Brüder, eifersüchtige Schwestern und jede Menge Stiefmütter - Märchen sind voller Familiendramen! Überspitzt und grausam, aber auch voller Treue und sorgendem Zuspruch. Gudrun Rathke erzählt weniger bekannte „Familiengeschichten“ aus der Sammlung der Brüder Grimm. - Heiner Boehncke gibt erste Orientierung im Geflecht der Märchen Familien, die in seinem Gespräch mit Wilhelm Solms eine Woche später erweitert wird.
In der familiären Atmosphäre der Märchenwache beginnt so das Erzählfestival.
Sa. 24.09.2022 / ab 11:00 / Eintritt frei – Spende erbeten
Straßenfest mit Musik, Speis‘ und Trank unter den Schirmen vor der Märchenwache
mit Buchvorstellung des „Wachbuch“, das in sich alles versammelt, was in den letzten 25 Jahren in der Märchenwache geboten wurde.
Dazu Jazz vom Feinsten mit dem Duo Werner Kirschbaum und Peter Zingrebe, sowie mit dem Sinfonischen Blasorchester Schauenburg.
Die Deutsche Märchenstraße, die GrimmHeimat NordHessen und der Förderverein Schauenburger Märchenwache laden Sie herzlich ein – Buchvorstellung.
So. 18.09.2022 / 11:00 / Eintritt frei / Begrenzte Platzanzahl / Nur mit Voranmeldung bis 10.09.2022
Autor Eberhard Michael Iba widmet in seinem Doppelband „Auf den Spuren der Brüder Grimm“ den ersten Teil der GrimmHeimat NordHessen und den zweiten der Deutschen Märchenstraße. Selten führt ein Buch so viele Familienmitglieder der Grimms mit persönlichen Beiträgen in einem Werk zusammen: Jacob und Wilhelm, deren Brüder Ferdinand und Ludwig Emil, aber auch Lotte, die kleine Schwester, und Dortchen, Wilhelms Ehefrau.
Sie alle und zahlreiche weitere zeitgenössische Autoren versammelt der renommierte Märchenforscher mit Märchen, Sagen und Legenden, aber auch mit Liedern und Rezepten, und verknüpft all dies kenntnisreich mit Hintergrundwissen, mit tatsächlichen Begebenheiten oder realen Orten.
Sa. 16.07.2022 / 20:00 / € 8 / kein VVK!
Die Brüder Grimm sammelten in ihrer Kasseler Zeit ab 1806 nicht nur Märchen sondern auch Volks- und Kinderlieder.
Damit zeigten sie sich ganz auf der Höhe einer avantgardistischen Bewegung in Kunst und Wissenschaft, deren Hauptüberzeugung August Stephan Winkelmann 1803 wie folgt formuliert hatte: »Das einfache Volkslied ist Anfang der Poesie und Vollendung der Kunst«. Den Begriff des Volksliedes hatte Johann Gottfried Herder 1773 geprägt. Die Brüder Grimm kamen zwar nicht dazu, ihre eigene Sammlung zu veröffentlichen, aber sie stehen mit ihrer Sammeltätigkeit am Beginn einer großen Tradition der Volksliedpflege in Nordhessen. Denn noch unter ihrer Mitwirkung entstanden in Kassel der zweite und dritte Band von Clemens Brentanos und Achim von Arnims wegweisender Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«. Diese inspirierte wiederum das musikalische Genie Gustav Mahlers, der von 1883 bis 85 am Kasseler Hoftheater wirkte. Etwa zur gleichen Zeit begann der Kasseler Johann Lewalter damit, Volkslieder, Tänze und Kinderlieder u.a. in Harleshausen und der Schwalm zu sammeln. Und heute schreibt Edgar Knecht in Kassel mit seinen musikalischen Neuinterpretationen von Volksliedern Jazzgeschichte.
Der Vortrag führt in diese Zusammenhänge ein und stellt die genannten Sammlungen und Interpretationen vor. Neben einem Verständnis für die nordhessische Kulturgeschichte soll dabei vor allem ein Gefühl für die poetische Kraft und Schönheit der Volkslieder geweckt werden, die oft den »verhohlenen Schmerz« und den »verspotteten Gram« (Herder) der unterdrückten und ausgebeuteten Menschen ausdrücken.
Dr. Wolfram Boder studierte Musik- und Theaterwissenschaften in München und Berlin. Seine Dissertation »Entwicklungslinien in den Kassler Opern Louis Spohrs« erschien 2007 im Druck (Bärenreiter). Seit 2005 lebt er als freischaffender Musikwissenschaftler und -lehrer in seiner Geburtsstadt Kassel. Er edierte viele Werke von Louis Spohr und seinen Schüler*innen und übersetzte Clive Browns Spohr-Biografie ins Deutsche. 2012 veröffentlichte er auch eine kleine Musikgeschichte der Stadt Kassel. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen ist die Geschichte des Punkrock in Kassel. 2019 brachte er dazu gemeinsam mit Milan »Ampl« Holzapfel einen historischen Überblick auf drei Langspielplatten heraus.
Maria Gruber (Regie), Maximilian Wenning
So. 26.06.2022 / 17:00 / € 15 / € 13 VVK
Was wir aber nicht wissen ist was passiert, wenn die Figuren dieser Klassiker der Brüder Grimm miteinander in Kontakt treten. Warum sie das tun sollten? Weil sie allesamt genau wie wir selbst nach einem erfüllten Leben streben, dabei jedoch rätselhafte Ereignisse und märchenhafte Prüfungen zu meisten haben. Prüfungen, die uns darüber nachdenken lassen, ob Reichtum mit Macht oder mit Freiheit gleich zu setzen ist. Oder ist Reichtum doch mehr Fluch als Segen? Welchem Umgang finden wir für die Gier, die in uns allen schlummert? Und sind wir einfach nur arglos, wenn wir unbekümmert nach unserem Glück suchen?
Gemeinsam mit Hans, mit dem Fischer, mit seiner Frau und unserem Publikum suchen wir nach jenen märchenhaften Momenten, in denen uns Theater einen frischen Blick auf gesellschaftliche Zusammenhänge und auf uns selbst möglich macht.
Sa. 23.04.2022 / 17:00 / Eintritt € 15 / VVK € 13
von Jochem Wolff
Sa. 09.04.2022 / 19:00 / € 10 / € 8 VVK
Er war nicht nur musikalisch Schüler Joseph Haydns. Durch dessen Einfluss hatte Ludwig van Beethoven (1770-1827) auch zum Selbstverständnis eines Europäers und Weltbürgers gefunden.
Dies und weitere Wesens- und Schaffensmerkmale breitet der Musikwissenschaftler, Soziologe, Publizist und Dramaturg Jochem Wolff aus, der nach lang währenden Forschungsarbeiten neue Facetten des Beethoven-Bildes darstellen wird: eine vielschillernde Rezeptionsgeschichte aus zwei Jahrhunderten (u.a. mit Erstveröffentlichungen), einen im Spätwerk begründeten, für lange Zeit unvergleichlichen Avantgardismus, die fortschrittliche Gesinnung und Weltanschauung des Komponisten (des „Prometheus“) und sein Krankheitsbild, das bislang immer wieder von Legenden verzerrt wurde. Letztlich stellt sich die Frage: was kann uns Beethoven heute noch sagen bzw. vermitteln?
Sa. 04.12.2021 / 18:00 / Martinhagen / Eintritt € 15 / VVK € 12 - aufgrund der Corona-Lage abgesagt!
Jetzt, Leuteln, jetzt hört‘s einmal zua! Mein Gsang is wohl ein wenig alt, Es is aber dennoch schön gnua. Ich mein, daß ‚s euch allesammt gfallt.« So beginnt die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte im süddeutsch-sprachigen Raum - Ludwig Thomas »Heilige Nacht« – ein Klassiker der bayrischen Literatur. Spätestens wenn die erste Strophe des ersten Zwischengesangs erklingt, sind die Zuhörenden dem Zauber der Weihnachtslegende erlegen. Egal, ob man den bairischen Dialekt liebt oder ihn versteht, egal ob man mit der Geburt Christi etwas anfangen kann oder nicht. Seit Thoma vor beinah 100 Jahren die Idee hatte, die biblische Legende in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Text nichts von seiner Kraft verloren und bleibt mit seiner Kernaussage bis heute hochaktuell. Im Zeitalter in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, der Zerfall der Mittelschicht immer weiter voranschreitet, die Altersarmut steigt, Familien aus den Ballungsräumen aufgrund unbezahlbarer Mieten wegziehen müssen – hat dieser Text eine hochaktuelle Brisanz.
Mit unglaublicher sprachlicher Vielfalt liest Franz Josef Strohmeier, umrahmt von festlicher Zithermusik (Axel Rüdiger), die Weihnachts- legende von Ludwig Thoma.
Von gefährlichen Entscheidungen, gefälschten Pässen und schicksalhaften Freundschaften
Sa. 27.11.2021 / 19:00 / Eintritt € 17 / kein VVK! ausverkauft ... und schließlich doch abgesagt...
Band 11 der Reihe »Illustrierte Lieblingsbücher«: Fritze Thormann, Vielleser und begeisterter Sportler, gehört zu den Menschen, die das Pech haben, dass sie immer wieder zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Mit seinen fast 16 Jahren ist er deswegen schon in viele riskante Situationen geschlittert. Zuletzt beim Ehrendienst der HJ während der Olympiade 1936. Gerade noch gelang es ihm, seinem Läufer-Idol Jesse Owens ein Autogramm abzujagen, als kurz darauf dunkle Wolken über ihm aufziehen: Fritz wird zufälliger Zeuge eines Selbstmords, dessen Umstände mehr als fragwürdig sind. Doch die Polizei und sein Ziehvater glauben ihm nicht. Schlimmer noch: die Gestapo will ihn für etwas drankriegen, das er nicht getan hat, sodass dem Jungen nichts übrigbleibt als zu fliehen und abzutauchen.
Mit gefälschtem Pass fängt Fritz beim Kohlenhandel Kleinfeldt in Berlin-Mitte an. Der Lohn stimmt, sein Chef ist in Ordnung, doch Fritz ist allein und vermisst seine Freunde. Vor allem Charly, die einmal seine Pflegemutter
war. Und seine Schicksalsfreundin Hannah, von der er auch nur weiß, dass sie sich in Breslau unter falschem Namen versteckt. Und so beginnt Fritz aus seiner Tarnung heraus Briefe zu schreiben. Sie ersetzen ihm die Gesprächspartner, die er dringend braucht, weil es erneut kreuzgefährlich für ihn wird. Denn nicht nur die Gestapo hat sich auf die Suche nach dem unliebsamen Zeugen begeben. In unmittelbarer Nähe lauerte eine noch viel tödlichere Bedrohung.... In »Mitte« bringt Volker Kutscher seinen Lesern die immer bedrohlicher werdende Atmosphäre der Dreißigerjahre so nah wie nie.
So. 14.11.2021 / 17:00 / Eintritt € 15 / VVK € 13
So. 31.10.2021 / 18:00 / Eintritt frei / Spende erbeten
Eine Kassette bestückt mit 17 Heften, die das vollständige druckgraphische Werk – Holz- und Linolschnitte, Lithographien und Radierungen – von 1955 bis heute enthalten.
Ein Extrablatt im Zeitungshalter mit vielen Zeichnungen zu literarischen Kurzgeschichten, die in der damaligen Hessischen Allgemeinen in den Jahren 1960 bis 1962 veröffentlicht wurden und die bisher in den Tiefen des persönlichen Archivs als Zeitungausschnitte versteckt waren. Mark-Christian von Busse, Hessisch Niedersäsische Allgemeine, hat das Extrablatt mit einer aktuellen Einführung bereichert.
(Übringens wurde am 31. Oktober vor 25 Jahren der Förderverein der Schauenburger Märchenwache in einer Versammlung im Goldenen Stern in Breitenbach gegründet. Zu diesen Jubiläum wollen wir die Gläser erheben...)
Do. 07.10.2021 / 19:00 / Eintritt frei / Spende erbeten
Der Künstler Gunter Demnig erinnert mit seinem 1996 begonnen Projekt »Stolpersteine« an die Opfer des Na- tionalsozialismus. Mittlerweile hat er mehr als 75.000 Gedenksteine in mehr als 1.200 Kommunen Deutschlands und 21 Ländern Europas verlegt. Im Vortrag stellt er sein Projekt vor.
Am 7. Oktober werden in Hoof und Breitenbach die ersten Stolpersteine im Gedenken an ehemalige Mitbürger verlegt, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten verfolgt oder gar getötet wurden. Die Stolpersteine werden vor den letzten Wohnhäusern der ehemaligen Mitbürger nahe dem Eingang im Bürgersteig verlegt. Die Finanzierung erfolgt über Spenden und Patenschaften. Bei der Erstverlegung werden in Hoof 13, in Breitenbach 2 Steine verlegt. Sie sollen an die mehr als 150 jüdischen Mitbürger aus unseren Dörfern erinnern, die während 30er und 40er Jahre vertrieben oder ermordet wurden.
Kooperation mit »Stolpersteine in Schauenburg«, Musikschule Baunatal und »Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule«
Sa. 18.09.2021 / 17:00 / Eintritt frei / Spende erbeten
Das Märchen von Rotkäppchen und der Wolf bei Perrault, den Brüdern Grimm und Martin Mosebach.
Einführung Prof. Holger Erhardt, Lesung der französischen Fassung nach Charles Perrault »Le petit Chaperon rouge« Marie-Pascal Devignon-Tripp, Erzählung nach den Brüdern Grimm »Rotkäppchen und der Wolf« Gudrun Rathke mit musikalischer Begleitung Cornelia Ilg, Moderation Prof. Siegfried Becker, Lesung der Fassung von Martin Mosebach »Rotkäppchen und der Wolf« Stefan Becker.
Kooperation mit Hugenotten- und Waldenserpfad e.V., Deutsche Märchenstraße e.V., gefördert von der Märchen-Stiftung Walter Kahn
Die Veranstaltung findet unter den Schirmen vor der Märchenwache, statt wenn die Infektionslage es erlaubt. Biite informieren Sie sich ca. eine Woche vor dem Termin über die Presse und hier hier auf der Webseite, ob die Veranstaltung stattfinden kann.
In den vier Konzerten dieser Reihe steht die musikalische Szene im Mittelpunkt, also eine Form, in der entweder Musik direkt für eine Szene geschrieben ist oder deren musikalische Konzeption von einem szenischen Grundgedanken bestimmt wird. ‚Szene‘ braucht einen wie auch immer gearteten Raum, zumindest einen Hintergrund, in bzw. vor dem sie sich abspielen kann. Diese Räume/Hintergründe können konkret sein wie z. B. im Theater oder im Film, sie müssen es aber nicht unbedingt: Szenisch konzipierte Musik kann die Imaginationsfähigkeit des Hörers derart stimulieren, dass tatsächlich regelrechte Szenen ‚gehört‘, Räume intensiv erlebt werden können. Eine faszinierende Erfahrung, die durch Einbeziehung bzw. Hervorhebung visueller oder theatralischer Aspekte bedeutend gesteigert werden kann, sofern diese im Rahmen der musikalischen Konzeption Platz haben – was aber wiederum bei szenisch konzipierter Musik eine Selbstverständlichkeit ist ...
In ihrer neuen Konzertreihe setzen sich die sieben beteiligten Komponisten der KIK (Martin Forciniti, Ulli Götte, Diego Jascalevich, Jens Josef, Werner Kirschbaum, Musa Nkuna und Michael Töpel) mit den verschiedensten Möglichkeiten der musikalischen Szene auseinander, entdecken und realisieren diverse Arten von Szene und Raum.
Nicht zuletzt aufgrund der sehr unterschiedlichen, individuell ausgeprägten Personalstile sowie der besonderen, auf die Gattung und den Aufführungsort des jeweiligen Konzertes zugeschnittenen Konzeption verspricht ‚Szenario‘, ein außerordentlich anregendes und spannendes künstlerisches Ereignis zu werden.
Update 29.6.2021: aufgrund der anhaltenden schlechten Witterung bleiben die vierbeinigen Esel im Stall. Da wir die Veranstaltung in die Märchenwache verlegen müssen, ist ein aktueller Corona-Test erforderlich. Ein Nachweis über eine vollständige Impfung oder der Nachweis einer zurückliegenden Corona-Infektion kann den Test ersetzen. Es besteht Maskenpflicht!
Mi. 30.06.2021 / 18:00 / Eintritt frei / Spende erbeten
Manche können Gold spucken, andere sind verzauberte Königskinder, wieder andere nehmen mutig Reißaus und wandern bis nach Bremen. Esel kommen in vielen Märchen vor. Oft sind sie gute Weggefährten, wie auch die drei Esel vom „Lernhof für Geschichte und Natur“ der Diakonie in Kassel. Sie wandern mit Gudrun Rathke und Petra Kaltenstein – nicht nach Bremen, sondern nach Breitenbach! Denn hier unter den Schirmen vor der Märchenwache ist der schönste Platz, um endlich wieder zu erzählen! Ob Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm oder welchen aus der weltweiten Überlieferung, wenn Gudrun Rathke erzählt, werden die alten Geschichten lebendig und die Zeit scheint still zu stehen.
Freuen Sie sich auf einen erfrischend vergnüglichen Abend!
(Für Erwachsene und Kinder ab sechs).
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns
Um Anmeldung wird gebeten, per mail an
»Können Sie mir sagen, wieso ein Mann Mitte Dreißig, nämlich ich, mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent behindert? Menschlich, gesellschaftlich, verkehrstechnisch, sexuell und musikalisch nur behindert? Ihm ein Kainsmal aufdrückt?«
Der Monolog »Der Kontrabass«, einst vor 35 Jahren uraufgeführt am Münchner Cuvilliéstheater und längst ein ebenso berühmtes wie unterhaltsames Stück Theatergeschichte, machte Patrick Süskind auf einen Schlag bekannt. Mit dem Roman »Das Parfüm« (verfilmt von Tom Tykwer) erlangte er kurz darauf Weltruhm.
gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
So. 30.05.2021 / 15:00 / Eintritt frei / Spenden erbeten
Mit Programmchef hr2-kultur Hans Sarkowicz und Martin Forciniti (Heiner Boehncke ist leider kurzfristig erkrankt)
Von den Brüdern Grimm ist viel die Rede. Ihr Bruder Ferdinand, der ein eigenes Werk von Fabeln und Märchen zusammentrug, ist heute vergessen. Als »schwarzes Schaf« der Familie endete er als 58-Jähriger, elend und verlassen.
Nach der kulturhistorisch-philologischen Spurensuche nach Goethes unbekanntem Großvater (Monsieur Göthé, Band 391) nehmen sich Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz die unausgeleuchteten Winkel der Familie Grimm vor. Sie entdecken, nach dem »Malerbruder « Ludwig Emil (Folioband, 2015): Ferdinand, den Unglücksraben der Märchen- und Sagensammlerfamilie.
Ferdinand Grimm (geboren 1790 in Hanau und früh gestorben in Wolfenbüttel) war der bunte Vogel, ein scheckiger Unglücksrabe unter den sechs Geschwistern der Familie. Auf dem Gebiet der Literatur und Volkserzählungen zu reüssieren, war sein Wunsch und Ziel: Er sammelte und publizierte Märchen und Sagen, war ein großer Kenner der Schriftkultur seiner Zeit, schrieb wunderbare Briefe. Doch die »Brüder Grimm« blieben immer nur Jacob und Wilhelm. Ferdinand fehlte nicht nur der unbändige Lern- und Arbeitseifer seiner berühmten Brüder, ihm fehlte immer auch das Geld. Jacob und Wilhelm unterstützten ihn in einer Art repressiver Fürsorge. Sie gaben ihm Geld, aber ständig auch strenge, wenn nicht herablassende Ratschläge.
In seinem unglücklichen, eigenbrötlerischen Leben half er auch seinen Brüdern beim Zusammentragen von Sagen und Märchen. Er war ein umfassend orientierter Sammler, der auch – anders als seine Brüder – zu den Leuten ging und ihnen bei ausgedehnten Wanderungen zuhörte. Seine drei Anthologien veröffentlichte er unter verschiedenen Pseudonymen, wohl, um seinen Brüdern nicht ins Gehege zu kommen. So ist ein immenser, weitgehend unbekannter Schatz entstanden, aus dem in diesem Buch geschöpft wird.
Der neueste Streich des Duos Boehncke und Sarkowicz versammelt Sagen, Märchen, Briefe und andere Texte neben einem ausführlichen biographischen Essay, der dem »fremden Ferdinand« endlich Gerechtigkeit widerfahren lässt: Denn Ferdinand Philipp Grimm, der am Ende seines Lebens in die Bibliotheksstadt Wolfenbüttel gezogen war, brachte die Nähe der Bücher kein Glück.
Die Geburtsstunde dieser wunderbaren grafischen Märchenfibel schlug in der Märchenwache...
Eine Weihnachtslegende von Ludwig Thoma
So. 20.12.2020 / 18:00 /15 €, VVK 12 €
Ev. Kirche Martinhagen
"Jetzt, Leuteln, jetzt hört ́s einmal zua! Mein Gsang is wohl ein wenig alt,
Es is aber dennoch schön gnua.
Ich mein, daß 's euch allesammt gfallt."
So beginnt die wohl bekannteste Weihnachtsgeschichte im Süddeutschsprachigen Raum - Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ - ein Klassiker der bayrischen Literatur. Spätestens wenn die erste Strophe des ersten Zwischengesangs erklingt, dann ist der Zuhörer dem Zauber der Weihnachtslegende erlegen. Egal, ob er den bairischen Dialekt liebt oder ihn versteht, egal ob er mit der Geburt Christi etwas anfangen kann oder nicht. Seit Thoma vor beinah 100 Jahren die Idee hatte, die biblische Legende in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Text nichts von seiner Kraft verloren und bleibt mit seiner Kernaussage bis heute hochaktuell. ImZeitalterinderdieKluftzwischenArmundReichimmer größer wird, der Zerfall der Mittelschicht immer weiter voranschreitet, die Altersarmut steigt, Familien aus den Ballungsräumen aufgrund unbezahlbarer Mieten wegziehen müssen - hat dieser Text eine hochaktuelle Brisanz.
Mit unglaublicher sprachlicher Vielfalt liest Franz Josef Strohmeier, umrahmt von festlicher Zithermusik (Axel Rüdiger), die Weihnachtslegende von Ludwig Thoma.
Sa. 14.11.2020 / 19:00 / 6 €
Von den Brüdern Grimm ist viel die Rede. Ihr Bruder Ferdinand, der ein eigenes Werk von Fabeln und Märchen zusammentrug, ist heute vergessen. Als »schwarzes Schaf« der Familie endete er als 58-Jähriger, elend und verlassen.
Nach der kulturhistorisch-philologischen Spurensuche nach Goethes unbekanntem Großvater (Monsieur Göthé, Band 391) nehmen sich Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz die unausgeleuchteten Winkel der Familie Grimm vor. Sie entdecken, nach dem »Malerbruder « Ludwig Emil (Folioband, 2015): Ferdinand, den Unglücksraben der Märchen- und Sagensammlerfamilie.
Ferdinand Grimm (geboren 1790 in Hanau und früh gestorben in Wolfenbüttel) war der bunte Vogel, ein scheckiger Unglücksrabe unter den sechs Geschwistern der Familie. Auf dem Gebiet der Literatur und Volkserzählungen zu reüssieren, war sein Wunsch und Ziel: Er sammelte und publizierte Märchen und Sagen, war ein großer Kenner der Schriftkultur seiner Zeit, schrieb wunderbare Briefe. Doch die »Brüder Grimm« blieben immer nur Jacob und Wilhelm. Ferdinand fehlte nicht nur der unbändige Lern- und Arbeitseifer seiner berühmten Brüder, ihm fehlte immer auch das Geld. Jacob und Wilhelm unterstützten ihn in einer Art repressiver Fürsorge. Sie gaben ihm Geld, aber ständig auch strenge, wenn nicht herablassende Ratschläge.
In seinem unglücklichen, eigenbrötlerischen Leben half er auch seinen Brüdern beim Zusammentragen von Sagen und Märchen. Er war ein umfassend orientierter Sammler, der auch – anders als seine Brüder – zu den Leuten ging und ihnen bei ausgedehnten Wanderungen zuhörte. Seine drei Anthologien veröffentlichte er unter verschiedenen Pseudonymen, wohl, um seinen Brüdern nicht ins Gehege zu kommen. So ist ein immenser, weitgehend unbekannter Schatz entstanden, aus dem in diesem Buch geschöpft wird.
Der neueste Streich des Duos Boehncke und Sarkowicz versammelt Sagen, Märchen, Briefe und andere Texte neben einem ausführlichen biographischen Essay, der dem »fremden Ferdinand« endlich Gerechtigkeit widerfahren lässt: Denn Ferdinand Philipp Grimm, der am Ende seines Lebens in die Bibliotheksstadt Wolfenbüttel gezogen war, brachte die Nähe der Bücher kein Glück.
In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Kassel
Präsentation der gedruckten Ergebnisse des Workshops der Künstlerinnen Rita Fürstenau, Carmen José, Ines Christine Geißer, Kirsten Carina Geißer und Nina Kaun. In Zusammenarbeit mit dem Verlag Rotopol aus Kassel.
Sa. 05.09.2020 / 17:00 / Eintritt 12 €. Das Buch ist im Eintrittspreis enthalten.
In einem zweitägigen Workshop haben sich im Oktober 2019 die Künstlerinnen Rita Fürstenau, Ines Christine Geißer, Kirsten Karina Geißer, Carmen José und Nina Kaun mit den Brüdern Grimm und ihren Märchen auseinandergesetzt. Im Austausch mit der polnischen Grimm-Spezialistin Professorin Eliza Karminska (Universität Kassel), dem Team der Schauenburger Märchenwache und dem Verlag Rotopol wurde eine Auswahl von fünf weniger bekannten Märchen aus der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen von den Künstlerinnen bildhaft erzählt und neu interpretiert.
Die ausgewählten Märchen verbindet, dass sie durch die Beseelung von Tieren und Gegenständen Erklärungen für die Beschaffenheit und Sinnhaftigkeit der Welt bieten. Zudem ist ihnen gemeinsam, dass eine bildhafte Gestaltung der Texte - vor allem im Vergleich zu vielen anderen Grimmschen Märchen - bislang eher selten oder so gut wie gar nicht stattgefunden hat. Durch ein einheitliche Farbkonzept werden die einzelnen Beiträge auch auf visueller Ebene verknüpft. Für den Umschlag haben die fünf Künstlerinnen freistehende Elemente gezeichnet, die anschließend collageartig zusammengefügt wurden.
Corona Info: Die Veranstaltung wird inner- und außerhalb (unter den großen Schirmen) der Märchenwache stattfinden. Bitte denken Sie an Ihre eigene Mund-Nase-Maske und halten sie den Mindestabstand von 1,50 m ein. Die Märchenwache (der Ausstellungsraum) selber darf nur mit Maske betreten werden.
»Können Sie mir sagen, wieso ein Mann Mitte Dreißig, nämlich ich, mit einem Instrument zusammenlebt, das ihn permanent behindert? Menschlich, gesellschaftlich, verkehrstechnisch, sexuell und musikalisch nur behindert? Ihm ein Kainsmal aufdrückt?«
Der Monolog »Der Kontrabass«, einst vor 35 Jahren uraufgeführt am Münchner Cuvilliéstheater und längst ein ebenso berühmtes wie unterhaltsames Stück Theatergeschichte, machte Patrick Süskind auf einen Schlag bekannt. Mit dem Roman »Das Parfüm« (verfilmt von Tom Tykwer) erlangte er kurz darauf Weltruhm.
Cembalo-Konzert zum Muttertag mit Varvara Manukyan
Werke von Johann Sebastian Bach, François Couperin, Jacques Duphly und Jean-Philippe Rameau
So. 10.05.2020 / 19:00 / 10 €
Claudia und Martin Forciniti mit Herwig Lucas
Sa. 04.04.2020 / 19:00 / 10 €
Sa. 07.03.2020 / 19:00 / 15 €, VVK 12 €
Goethe mochte Loewes Vertonung seines Erlkönigs, überhaupt war der Protagonist dieses Balladenabends der Liedkomponist seiner Zeit schlechthin. Spätestens nach der positiven Prüfung durch Zelter hinsichtlich seiner Befähigung als Kirchen- und Schulmusiker wurde er als Musiker geadelt. Dabei hätte Loewes Weg auch ganz anders ausgehen können als er sich 1817 für das Studium der Ev. Theologie an der Universität Halle/Saale einschrieb. Auch seiner hervorragenden Tenorstimme ist es zu verdanken, dass er schließlich doch den Weg zum Komponisten für Werke mit Gesang fand. Gerade bei seinen Balladen findet er immer wieder außerordent- liche schöne abwechslungsreiche und intensive musikalische Ideen, um seine Vorstellungen plastisch zu charakterisieren. Neben Goethe vertonte er Texte unter anderem von Johann Gottfried Herder, Ludwig Uhland, Gottfried Seidl, Theodor Fontane, Aloys Schreiber, Johann Nepomuk Vogl u.a. Als Dirigent und Pianist war er Zeit seines Lebens ebenso geschätzt und gefragt. Neben über 400 Balladen komponierte Loewe 17 Oratorien, 6 Opern, 2 Symphonien und 2 Klavierkonzerte.
Eine Wiener Buchhandlung und die letzten Sommer der Belle Époque« und anderen Werken
So. 09.02.2020 / 19:00 / 15 €, VVK 12 €
Sommer 1912. Marie, Kindermädchen im Haushalt Arthur Schnitzlers, wird zum ersten Mal in ihrem Leben das Meer sehen: Die Familie des großen Dramatikers fährt in die Sommerfrische auf die kroatische Insel Brioni. Kurz darauf liegen in Maries Leben wieder einmal großes Glück und großes Leid nah beieinander: Sie hat sich mit dem Buchhändler Oskar verlobt, ist überglücklich – und muss als bald verheiratete Frau die geliebten Kinder der Schnitzlers verlassen. Das Paar heiratet im Sommer 1913. Oskar führt die Buchhandlung in der Währinger Straße nun allein, und Marie versucht, ihm so viel wie möglich zu helfen. Doch sie scheut den Kontakt zu den belesenen Kunden. Der Traum, irgendwann eine richtige Buchhändlerin zu werden, scheint ihr völlig absurd. Aber zunächst bringt das Jahr 1914 ganz andere Veränderungen: Marie wird Mutter, und nur wenige Monate später, mitten im letzten Sommer der Belle Époque, befindet sich die Welt plötzlich in Aufruhr. Am 28. Juni 1914 wird der österreichische Thronfolger in Sarajevo ermordet, und der Erste Weltkrieg stellt alles infrage, was bisher sicher schien.
Bildnachweis: © Pamela Rußmann/http://pamelarussmann.at/
Gudrun Sander, Rezitation und Kerstin Röhn, Musik mit »Egon Erwin Kisch zum 135. Geburtstag - Nachrichten aus dem Café Größenwahn«
Sa. 28.12.2019 / 19:00 / 8 €, Mitglieder frei
Berlin in den Zwanzigern: Wie sieht es in der ehemaligen Reichshauptstadt aus, die nach dem verlorenen Krieg das Zentrum einer jungen, unsicheren Republik ist? Wie leben die Menschen in dieser Riesenstadt, in die der Fortschritt mit Gewalt einbricht? Mit Massenverkehr, Sechstagerennen, neuartigen Vergnügungen, Weltverbesserungsideen jeglicher Art, wo aber auch zunehmende Inflation, das Erstarken der Nationalsozialisten und schließlich der Reichstagsbrand das Ende der Weimarer Republik ahnen lassen?
Kischs glänzende Miniaturen – auch eine Art „Babylon Berlin“ - sind spannend, amüsant und haben Hintergrund und Tiefenschärfe.
„Wenn einer nicht ausgehen kann oder will, dann lese er Egon Erwin Kisch.“ (Kurt Tucholsky)
Egon Erwin Kisch wurde 1885 in eine angesehene Prager Familie hineingeboren. Seine verwandtschaftlichen Beziehungen reichen nach eigener Darstellung zurück bis zum Hohen Rabbi von Prag. Kisch gilt als der Meister der engagierten, literarischen Reportage, gar als „Übervater“ des Journalismus. Der wichtigste deutschsprachige Preis für Qualitätsjournalismus wurde nach diesem legendären Chronisten benannt.
Ausgebildet in Berlin, arbeitete Kisch zunächst für Prager Zeitungen, bis er 1921 wieder nach Berlin ging. Als Jude und Linker musste er vor den Nazis fliehen; Paris, Spanien, USA und Mexiko waren die Exilstationen. Anfang 1946 kehrte er nach Prag zurück, wo er 1948 starb. Zeit seines Lebens hatte der „rasende Reporter“, der Begründer der literarischen Reportage, gegen soziale Ungleichheit, Unterdrückung und Untertanengeist gekämpft.
Der Förderverein bewirtet Sie mit einem Buffet
Die Schriftstellerin Christine Lavant in ihren Werken. Szenische Lesung aus ihren Werken mit Gunver Reiter
Sa. 16.11.2019 / 19:00 Uhr / Eintritt frei (Spenden erbeten)
Achtung: die Veranstaltung findet in der Kirche Schauenburg-Martinhagen, Am Martinstein, statt!
In einer szenischen Rezitation über Christine Lavant (1915-1973) wird in ihren eigenen Texten (Lyrik, Erzählungen, Briefen) die Suche eines Menschen geschildert, der von Lebensbeginn an krank in ärmlichsten Verhältnissen aufwächst. In ihrer tragischen Zerrissenheit kann sie einem Nahe kommen, wie sie immer wieder versucht aus der provinziellen Enge ihrer Umgebung herauszukommen, Selbstheilungskräfte und Mitleid zu entwickeln, einen eigenen Weg zu der göttlichen Welt zu finden.
Foto: © Ernst Peter Prokop • www.fotoprokop.com
Norwegische Märchen
Fr. 08.11.2019 / 19:00 / 12 €, VVK 10 €
Kleine Puppen locken Königssöhne ins hohe Gras, Handwerker überlisten mithilfe von Nüssen den Teufel und ein Huhn rettet die Erde vor dem Vergehen. Eine Welt jenseits des Alltages wartet darauf, neu entdeckt zu werden.
Was Jacob und Wilhelm Grimm für Deutschland waren, waren Peter Christen Asbjørnsen und Jørgen Moe für Norwegen. - Die Seele eines Landes ist fest verankert in den Geschichten, die sich seine Bewohner über Generationen hinweg abends erzählten. Sie erweckten mit ihren Erzählungen eine phantastische und zugleich raue Welt zum Leben, die einerseits geprägt war von Moral und Sittenlehre und andererseits von Sehnsüchten und den Träumen der einfachen Menschen. Nördlich des Skagerraks entstand dabei ein Universum, mystisch, makaber, faszinierend und so reich an sprachgewaltigen Bildern, dass sie auch heute noch Lesende sofort in ihren Bann zu ziehen vermögen.
In diesem Werk gestaltet Kat Menschik für eine Auswahl ihrer Lieblingsmärchen einzigartige, wunderschöne Illustrationen. So entsteht eine Reise in die unweite Vergangenheit, die die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion für einen Augenblick aufhebt und den Leser Teil der Sagen eines entfernten und doch so nah wirkenden zauberhaften Kosmos sein lässt.
„Die besten Märchen, die es gibt.“ Jacob Grimm
Eine Veranstaltung im Rahmen von 20
19
Sa. 28.09.2019 / 19:00 / 15 €, VVK 12 €
Unter diesem von Theodor Fontane entlehnten Motto schenkt uns Hans Christoph Buch neue Literaturgeschichten im besten Sinne. Hier präsentiert sich ein herrlich unterhaltsamer und gewitzter Autor, der seine vielbeachteten Erinnerungen an den Literaturbetrieb leichtfüßig fortschreibt. Erzählungen und Essays, Porträts und Vignetten ergänzen einander zu einer Gemäldegalerie, in der H. C. Buch Wegbereiter und Weggefährten Revue passieren lässt: von Günter Grass, Martin Walser, Uwe Johnson, Hans Magnus Enzensberger und Marcel Reich-Ranicki bis zu Wolf Biermann, Peter Schneider, Sarah Haffner, Uwe Kolbe und F. C. Delius. Geschichten über Goethe, Chamisso und Kafka ergänzen den Band. Buch teilt aus, mit Humor und Witz führt er den Leser zurück in das Ost- und das West-Berlin der 1960er und 1970er Jahre und dokumentiert so eine Schriftstellergeneration; ein unterhaltsames Spektakel, das zugleich ein Selbstporträt des Autors ist, rechtzeitig zu seinem 75. Geburtstag.
Bildnachweis © Joachim Unseld
Ausklang des SPARDA-Erzählfestivals 2019
So. 08.09.2019 / 16:00 / Eintritt frei
„Der Goldene Schlüssel“ ist eines der kürzesten Märchen in der Sammlung der Brüder Grimm. Keine andere als Marie Hassenpflug erzählte es den Brüdern. Und die haben ihm sehr bewusst einen Ehrenplatz eingeräumt: Als Nummer 200 beschließt es ihre Märchensammlung. Denn in ihm findet sich die Antwort, welche Geheimnisse und welcher tieferer Sinn in Märchen steckt. Wer sie wissen möchte, komme zum Ausklang des 15. Sparda-Erzählfestivals in die Märchenwache. Im Wechselspiel von Erzählen und Gespräch spüren Gudrun Rathke und Heiner Boehncke diesem und anderen Schlüssel-Märchen nach; und finden dabei Antworten, worin die Faszination des Erzählens liegt - und sicher auch neue Fragen.
„Fünf auf einen Streich“ heißt das regionale Märchenfestival dass seit 2012 von fünf Kommunen (Gudensberg, Waldeck, Fritzlar, Bad Wildungen und Wolfhagen) Nordhessens veranstaltet wird und bereits von der Grimmheimat Nordhessen prämiert wurde. In diesem Jahr werden aus den fünf endlich sieben Streiche: Die Stadt Niedenstein (in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bad Emstal) und die Gemeinde Schauenburg haben sich in nun dem Festival-Geschehen an der Deutschen Märchenstraße angeschlossen. Für Werbeaktionen haben die sieben Kommunen 4000 Euro zusammengelegt.
Einheimischen und Touristensollen vom 12. Mai bis 30. Juni ein breites Angebot aus regionalen kulinarischen Köstlichkeiten, Märchen, Spielen, Führungen, Musik und kulturellen Höhepunkten geboten werden. Das alles kostenlos oder zu einem sehr kleinen Preis.
In Schauenburg findet am Sonntag, 30. Juni, der „Siebte Streich“ statt: Zwischen 11 und 17 Uhr wird es an drei Schauplätzen im Ortsteil Breitenbach ein Fest geben. Das Dorf ist bekannt durch Marie Hassenpflug und Wachtmeister Johann-Friedrich Krause als Zuträger für die Grimmschen Hausmärchen.
Die Schauenburger Märchenwache engagiert sich für das Festival auch finanziell und lädt zu „Geschichten aus dem Märchenkoffer“ mit der Erzählerin Kirsten Stein ein. Mitglieder des Fördervereins führen die Gäste und berichten über die Geschichte der Märchenwache. Bei einem Quiz können tolle Preise gewonnen werden. Besucher können die Technik des Linolschnittes ausprobieren, es wird einen Kunst- und Büchermarkt geben. Das Land-Gasthaus Kraft veranstaltet unter dem Motto „Tradition trifft Moderne“ einen Schlemmer-Tag mit regionalen Köstlichkeiten, die von Direkt-Vermarktern angeboten werden. Die Kellerei Döhne schenkt an einem Probier- und Verkaufsstand Fruchtsaft und Apfelschaumwein aus.
Informationen und Termine im Internet: www.maerchenfest2019.de
Vor der Märchenwache: Christian Abendroth (Märchenwache Schauenburg), RosiHeck (Stadt Waldeck), Reckhard Pfeil (Bad Wildungen), Sabine Schwarzer (Bad Emstal), Christina Gebauer, Martina Junghans (Niedenstein), Susanne Ebel (Fritzlar), Yvonne Franke (Wolfhagen) und „Schmeckefuchs“ Thomas Hof (Gudensberg) mit den Werbeplakaten vor
Sa. 29.06.2019 / 19:00 / Eintritt frei
Die Riesenholzschnitte der Märchenwache von Ali Schindehütte wurden zusammen mit weiteren Werken in den vergangen Jahren an vielen Ausstellungsorten gezeigt. Michael Zapf hat viele dieser Ausstellungen fotografisch dokumentiert. Die Holzstöcke im Format 1,70 x 2,50 Meter sind am Turm der Märchenwache angebracht – die Drucke reisten als Botschafter der Märchenwache zum Beispiel in die Johannes a Lasco Bibliothek der Großen Kirche zu Emden, in das Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven, in die Hamburger Handelskammer, in das Schloss Bergedorf, in das Kreishaus Kassel, in das Kontorhaus der Laeisz-Reederei Hamburg. Die Ausstellung zum achzigsten Geburtstag des Künstlers wird von Prof. Dr. Bernd Küster eröffnet.
Frei Bewirtung an der Bibliotheke der Märchenwache
Kleine Revue zur Mittsommernacht mit Jochem Wolff und Thomas Goralczyk
Sa. 15.6.2019 / 19:00 - 21:15 Uhr / 14 €, VVK 12 €
Immer wieder ist der Fremde, der Besucher und Betrachter des Landes überrascht, wenn er in Finnland auf die so beliebte Form des Tangos trifft. Sanfter und melancholischer wirkt er als der ursprüngliche Tango, aber seine Wurzeln reichen nach Argentinien. Somit empfiehlt sich ein historisches Tableau. Denn wenn schon der argentinische, einst gesellschaftskritische Tango ins Blickfeld rückt, ist die brasilianische Samba – vormals ähnlich Sprachrohr der sozial Schwachen und voller afroamerikanischer Elemente – mit zu beleuchten. Die kleine Revue-Reise unternehmen der Autor Jochem Wolff und der Pianist, Komponist und Filmexperte Thomas Goralczyk mit Live-Musik, Ton-und Filmbeispielen auf multimedialem Wege.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Ein Vortrag von Prof. Dr. Holger Ehrhardt im Rahmen von »Tag für die Literatur in Hessen 2019«
So. 26.5. / 17:00 / 6 €, VVK 5 €
Die Brüder Grimm gaben nur wenige Namen der Gewährsleute preis, die ihnen die Märchen erzählt oder vermittelt hatten. Erst 70 Jahre nach ihrem Tod, um 1930, konnten viele der bis dahin unbekannten Beiträger identifiziert werden. Dennoch ist die Herkunft einiger Märchen bis heute noch nicht geklärt, darunter auch solch populärer Stücke wie »Das blaue Licht«.
Holger Ehrhardt gelang es in den letzten beiden Jahren, vier Quellen nachzuweisen, darunter Elisabeth Schellenberg, die Marburger Märchenfrau, die Aschenputtel erzählte oder Eleonore Storch, von der das Tischleindeckdich-Märchen stammte. Im Vortrag berichtet er über weitere Entdeckungen und derzeitige Forschungsprojekte.
Der Schiffsfriedhof um Kap Hoorn
Lichtbildvortrag mit Fotograf Jürgen Hohmuth und Kapitän Ulf Wolter
Sa. 11.5. / 19:00 / 8 €, VVK 6 €
Ulf Wolter und Jürgen Hohmuth zeigen Bilder, erzählen Geschichten und Anekdoten von den vielen gemeinsamen Reisen zu den Liegeplätzen der »Wracks am Ende der Welt«. Die Wracks fügen sich dort zu riesigen rostigen Skulpturen in die Landschaft ein – wie von Künstlerhand geschaffen.
Jürgen Hohmuth ist 1960 in Berlin geboren und seit 1981 freiberuflicher Fotograf und schafft Arbeiten zu Architektur, Stadtleben und Expeditionen. Seit 1997 entstehen seine Aufnahmen für Bücher, Ausstellungen und Kalender auch mit dem Fotoluftschiff. Ulf Wolter ist 1966 geboren und wuchs auf der Elbinsel Krautsand auf. Die Liebe zum Meer prägte sein Leben frühzeitig. Er wurde Seemann – zuerst auf den Expeditions-Kreuzfahrtschiffen »Hanseatic« und »Bremen« und ist seit 2013 als Kapitän der »MS Europa 2« auf den Weltmeeren unterwegs.
Frank Schulz liest »Liebe ist nichts für Feiglinge«
Er blickt in seinen Erzählungen hinauf zu Wolke 7 und hinab in die Abgründe der Seele
Sa. 13.4. / 19:00 - 21:15 Uhr / 15 €, VVK 12 €
Die Liebe, sie trifft uns alle, und meist ist sie kein Zuckerschlecken, vor allem dann nicht, wenn die Jahre vergehen. Frank Schulz folgt seinen Protagonisten wie ein Privatdetektiv, er nimmt ihre Seelen unter die Lupe – aber er erschrickt nie über das, was er findet. Schulz, der Chronist des ganz alltäglichen Lebens und all seiner Untiefen, fängt den Klang von gesprochener Sprache ein wie niemand sonst.
Ein Juniorsenior (gerade 60) liefert sich per SMS ein Verbal-Pingpong mit seiner jungen Freundin, das so gleichberechtigt fies ist, dass man ganz verzaubert ist: das muss dann doch wohl Liebe sein! Ein Mann und eine Frau schreiben sich Briefe, die der jeweils andere immer erst zwanzig Jahre später öffnen darf. Und überhaupt: Älterwerden ist durchaus keine friedliche Angelegenheit. Wenn die Augen und das Gedächtnis zum Beispiel gerade genug nachgelassen haben, dass man sich, wie die Unternehmerwitwe im Spreewaldresort, nicht mehr sicher ist, ob der Gatte beim Wandern in die Schlucht gestürzt ist – oder ob man selbst ihn ein bisschen geschubst hat.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Lesung mit Kat Menschik und Tilman Spreckelsen
Sa. 9.3. / 19:00 - 21:15 Uhr / 14 €, VVK 12 €
Über Jahrhunderte mündlich überliefert, prägend für das Selbstverständnis eines ganzen Landes und dabei eine zauberhafte Liebes- und Heldengeschichte: Diesmal haben sich Tilman Spreckelsen und Kat Menschik das georgische Nationalepos vorgenommen und daraus ein modern erzähltes und fabelhaft illustriertes Buch gemacht!
Märchenhaft und faszinierend fremdländisch klingen sie, die Namen der Helden in diesem Buch: Tinatin und Awtandil, Nestan-Daredschan und Tariel. Zwei Liebespaare, deren Schicksale sich auf unvorhergesehene Weise kreuzen und bedingen. Die beiden Frauen verlieben sich ebenso heftig in die Helden wie diese in sie, jedoch stellen beide Bedingungen, und so müssen Awtandil und Tariel erst harte Prüfungen bestehen und Siege erringen, bevor sie ihre Geliebten wirklich erobert haben.
Der Dichter Schota Rustaweli verfasste die Verse um das Jahr 1200, als Georgien unter der Herrschaft von Königin Tamar zur Großmacht wurde – bis die Mongolen dieser Blütezeit ein jähes Ende bereiteten. Umso wichtiger wurde für die Georgier das Epos aus besseren Zeiten – bis heute.
Kat Menschik schwelgt in der mittelalterlichen, aber auch orientalischen Atmosphäre und erweckt in ihren Bildern die alten Recken zu neuem Leben. Und Tilman Spreckelsen zieht uns mitten hinein in das Drama um Awtandil und seinen Freund Tariel, den unglücklich Liebenden im Pardelfell.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Sa, 2.2. / 19:00 Uhr / Eintritt frei
Rotopol ist ein Verlag für grafisches Erzählen, der die Grenzen dessen abtastet, was Illustration und Comic leisten können. 2007 von Illustrator*innen in Kassel gegründet, lädt Rotopol dazu ein, hochwertig hergestellte Bücher und spannende Talente mit persönlichen Zeichen- und Erzählstilen zu entdecken. Im Lektorat und der Herstellung arbeitet das Verlagsteam eng mit den Künstler*innen zusammen und findet für jede Arbeit das passende Format und Layout. So entstehen Bücher, die eine ganz eigene, unverwechselbare Handschrift tragen, die man immer wieder gern zur Hand nimmt und stets Neues entdecken kann.
Vom Hauptquartier im Kasseler Stadtteil Vorderer Westen aus arbeiten der Verlag mit einem internationalen Netzwerk von Zeichnern und Designern zusammen. In den kleinen Räumlichkeiten betreibt das Team das Verlagsbüro mit angeschlossenem Atelier und einer Siebdruck-Werkstatt, eine Galerie für zeitgenössische Illustration und
ein Ladengeschäft. In der Galerie präsentiert Rotopol das ganze Jahr über wechselnde Ausstellungen.
Im Laden liegt das Verlagsprogramm aus, das neben Comics und Illustrationsbüchern auch Kunstdrucke, Postkarten, Papierspiele, handgefertigte Skizzenhefte und bedruckte Textilien umfasst.
Verlagsleiterin Rita Fürstenau berichtet, wie aus der studentischen Idee von einer Plattform für grafi- sche Erzählkunst ein Verlag wurde, gibt einen Einblick in das Verlagsprogramm und in den Ar- beitsalltag bei Rotopol, zwischen Atelier, Verlagsbüro, angeschlossener Ladengalerie und Siebdruckerei. Im Anschluss wird eine Auswahl an Büchern in Lesungen und kurzen Filmen vorgestellt.
Herrenzimmer - Balladen und Parodien
Wer kennt sie nicht - die Variationen zu Goethes Erlkönig?
Im neuen Programm des literarischen Kabaretts Herrenzimmer dreht sich alles um Balladen und Parodien. Die Werke der Klassiker werden dabei auf die satirische Schaufel genommen und Parodien neuzeitlicher Herkunft präsentiert. Nicht fehlen dürfen natürlich die Bänkellieder und Moritaten von Anno Tobak.
Zu Wort kommen so exzellente Humoristen wie Wilhelm Busch und Heinz Erhardt, aber auch Heinrich Heine, Robert Gernhardt und Dieter Hildebrandt. Ihre Texte, Sketche und Songs werden mit Schwung und Esprit vorgetragen. Viele der Parodien verdienen nicht ohne Grund das Prädikat „Perlen der Kleinkunst“.
Ne me quitte pas - Verlass' mich nicht
Sa. 27.10.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
Der 100. Todestag von Claude Debussy ist ein willkommener Anlass, die rasante und fortschrittliche Entwicklung der französischen Musik um und nach 1900 zu beleuchten. Debussy lässt sich auch vom Jazz inspirieren, der auf der Weltausstellung 1900 erstmals in Europa erklingt. Schon vor ihm hatte Erik Satie die musikalischen Formen gesprengt und neue Wege eingeschlagen, die ihm das Attribut „Urvater der modernen Musik“ einbrachten. Inmitten dieser Strömungen gewinnt das moderne französische Chanson an Profil und Weltgeltung.
Beim Französischen Abendwird – neben der Musik von Satie und Debussy – ein großer Bogen geschlagen, der von Charles Trenet mit poesievollen Texten von Jacques Prévert über Georges Brassens und Yves Montand bis zu Jacques Brel reicht. Jochem Wolff führt durch diesen fast einhundertjährigen Streifzug gemeinsam mit zwei Protagonisten aus Hamburg: dem Chanson-Sänger Armin Diedrichsen und dem Pianisten Thomas Goralczyk.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Fr. 5.10.2018 / 20:00 / 15 €
Karen Duves so lakonischer wie gnadenlos sezierender Roman über die junge Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und die Welt der letzten Romantiker, die deutsche Märchen sammelten, während die gute alte Ordnung um sie herum zerfiel. Das Porträt einer jungen Frau in einer Welt, in der nichts so blieb, wie es war.
Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten passen will. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben, um nach Mineralien zu stöbern. Die Säume ihrer Kleider sind im Grunde immer verschmutzt! Das Schlimmste aber ist ihre scharfe Zunge. Wenn die Künstlerfreun- de ihres Onkels August nach Bökerhof kommen, über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik, wenn er sie nur sieht. Ein Enfant terrible ist sie, wohl aber nicht für alle. Heinrich Strau- be, genialischer Mittelpunkt der Göttinger Poetengilde, fühlt sich jedenfalls sehr hingezogen zu der Nichte seines besten Freundes. Seine Annäherungsversuche im Treibhaus der Familie bleiben durchaus nicht unerwidert. Allerdings ist er nicht der einzige. Was folgt ist eine Liebeskatastrophe mit familiärem Flächenbrand.
Historisch genau, gnadenlos entlarvend und so trocken-lakonisch und bitter-ironisch geschrieben, wie es nur Karen Duve kann
Gert Loschütz liest
Sa. 22.09.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
Ein ergreifender Roman über Liebe und Vergänglichkeit vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
… Gedichte und Geschichten zu Tag und Nacht
Sa. 09.09.2018 / 16:00 - 17:00 / Eintritt frei
„Tag und Nacht“ ist in diesem Jahr das Thema des 14. Sparda Erzählfestivals, zu dessen Ausklang in gemütlicher Runde wir herzlich in die Märchenwache einladen. Vierzehn Lieblingstexte der Literatur haben der Autor und Literaturwissenschaftler Heiner Boehncke und die Erzählerin Gudrun für Sie ausgewählt. Sieben Gedichte und kürzere Geschichten wird Gudrun Rathke rezitieren und erzählen: über den Mond und die Sonne, über Licht und Finsternis, schaurige oder schaurig schöne Nächte, über Tage im gleißenden Licht und Nächte voller Sternenglanz. Dass dabei die romantische Literatur eine große Rolle spielt, versteht sich fast von selbst. Heiner Boehncke kommentiert die Texte und teilt die Ideen und Gedanken, die ihm eingefallen sind, wie immer erfrischend lebendig.
Und die anderen sieben? Aus ihnen wählt das Publikum den einen oder anderen Lieblingstext aus, den Gudrun Rathke dann vorträgt, bevor der Tag vergeht und die Nacht beginnt.
„Spiel, Satz, Druck – die Rixdorfer zurück in Berlin“
Sa. 25.08.2018 / 19:00 - 21:00 / 12 €, VVK 10 €
„Der Setzkasten ist der Satzkasten ist der Spielplatz auf’m Setzschiff für’s gemischte Doppel: Wortwelt versus Druckwelt à Weltdruck - Eindruck - Überdruck - Ruckzuck - Hirnfuck - Ausdruck. Ansage aus der Takelage vom Linienrichter: „Nun nehm’Se mal’n bißchen Druck aus Ihr’n Köppen, meine Damen und Herren! Oder denken Se, Sie könn‘ Witze Machen mitter Obrischkeit?“ Yes Käptn! Aufschlag, Anschlag, durchschlagende Erfolge im Suchkasten, wo Dichter und Drucker mittels Rückhand, Schlaghand unter der Hand die Lettern bleileicht an Licht heben, rücken, drücken, Worte kürzen, Worte würzen/ niemals auf’s Erstbeste stürzen. Das Match der Verse wie des Vergnügens endet im Doppelsieg des Be-glücktwerdens gegen’s Ve-rücktwerden. Der Text steht. Das Sinnsegel weht und trifft ins Schwarze. Mittenmang herumschwimmende Setzkasteneindringlinge: Zwiebelfische. Alle auf Deck! Und nicht: aus’m Rahmen fallen! Endrunde: Grand Slam krasser Typotypen, gut trainiert, arrangiert, farbfroh angeschmiert. Die aktuelle Spielfolge aus der Rixdorfer Handsetzerei: Nicht nur vom Hörensagen, sagt das Gehör, druckt die Presse das Beste: Schriftsteller - Schriftsetzer - Showdown ahoi!“ (Kerstin Hensel)
Dagmara Kraus liest gemeinsame Texte und eigene Gedichte. Die Rixdorfer sind anwesend.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Deutsch-polnischer Kulturtransfer
Sa., 04.08.2018 / 19:00 Uhr / 5 €
Die schwierige deutsch-polnische Nachbarschaft beeinflusste beträchtlich die Übersetzungs- und Veröffentlichungspolitik der »Kinder- und Hausmärchen« im 19. und 20. Jahrhundert. Deswegen unterlag die polnische Rezeptionsgeschichte der Kinder- und Hausmärchen politischen, didaktischen und weltanschaulichen Bedingungen. Im Jahr 2010 erschien die neue vollständige Übersetzung in der polnischen Sprache. Die Autorin dieser Übersetzung erzält in ihrem Vortrag auch über Ziele, Methoden und Probleme der gegenwärtigen Übersetzung. Anhand ausgewählter Übersetzungsprobleme zeigt sie, wie die bisher existierenden Übersetzungen vieles auf der Ebene von Sprache und Inhalt entstellt haben und wie dies in der neuen Übersetzung zu überwinden und zu korrigieren war.
Eliza Karmińska, Dr. habil., Universitätsprofessorin am Institut für Sprachwissenschaft der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen (Poznań), Autorin der neuen polnischen Übersetzung der Kinder- und Hausmärchen
Von Edvard Grieg bis Kari Bremnes
mit Jochem Wolff, Julia Reingardt und Ingrid Frøseth
Sa. 16.06.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Gudrun Sander, Rezitation und Texteinrichtung – Stefan Hülsermann, Klarinette
Sa. 05.05.2018 / 19:00 - 21:15 / 12 €, VVK 10 €
Sa. 21.04.2018 / 19:00 / 12 €, VVK 10 €
Friedrich Georg Göthé - war elegant, mehrsprachig, gebildet und vor allem reich. Eine Art Karl Lagerfeld von Frankfurt. Ohne ihn hätte die Karriere des Johann Wolfgang von Goethe kaum stattgefunden. Aber der berühmte Enkel verbannte den Großvater, den »verdammten Schneider« und Hotelier, aus der Familiengeschichte. MONSIEUR GÖTHÉ erzählt eine Erfolgsgeschichte aus dem 17./18. Jahrhundert: Der Sohn eines Hufschmieds aus dem thüringischen Kannawurf geht als Schneidergeselle ins Mekka der Mode, nach Frankreich, wird Seidenschneider und kommt als protestantischer Glaubensflüchtling nach Frankfurt, wo er zu einem angesehenen Bürger wird. Ein Der Damenschneider à la mode,– Göthé – heiratet, beliefert die Höfe im Reich und führt später den »Weidenhof«, eine der ersten Hotel-Adressen der Freien Reichsstadt. Der Sohn dieses Aufsteigers wird Doktor beider Rechte, Wirklicher Kaiserlicher Rat und heiratet die Tochter des ersten Bürgers der Stadt. Als Johann Wolfgang geboren wird, ist der Großvater Göthé fast schon vergessen.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
So. 15.04.2018 / 17:00 / 8 €, VVK 6 €
Musik des späten 18. Jahrhunderts für Cembalo zu zwei und vier Händen mit Lisa Schäfer und Gregor Hollmann mit Werken u.a. von Muzio Clementi, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach
Lisa Schäfer aus Kleinvach, geboren 1991 in Göttingen, war Schülerin von Gregor Hollmann in der Musikschule der Stadt Kassel, und studierte anschließend bei ihm Cembalo in Münster. Seit dem Abschluß 2016 absolviert sie ein Aufbaustudium bei Professor Christian Rieger in Essen. Sie tritt seit Jahren als Solistin auf, u.a. bei den Barockfestspielen Bad Arolsen.
Prof. Gregor Hollmann ist seit 1986 Dozent für Cembalo, Generalbass und Kammermusik an der Musikakademie der Stadt Kassel »Louis Spohr«. Außerdem ist er Honorarprofessor an der Musikhochschule Münster (seit 2008). Zu den wichtigen Stationen seiner künstlerischen Tätigkeit gehören u.a. die internationalen Bach-Festivals in Leipzig und Philadelphia, die Bachwoche in Ansbach, der MDR Musiksommer, die Festivals in Herne, Sopron und Vilnius. Darüber hinaus war er Gast bei zahlreichen Ensembles und Orchestern, darunter die Bamberger Sinfoniker und die Berliner Philharmoniker.
Jürgen Ammer war mit seiner Werkstatt für historische Tasteninstrumente in Breitenbach eng mit der Märchenwache verbunden. Er vermittelte herausragende Solisten aus aller Welt, die auf seinen Instrumenten bei uns gespielt haben. Jürgen Ammer verstarb nach kurzer schwerer Krankheit 2017.
dritter Frühling und GANZ NORMALE SONGS
Fr. 13.04.2018 / 19:30 / 15 €, VVK 13 €
In den fast zwei Jahren seit dem Erscheinen von 'UMSONST & DRAUSSEN', Tom Liwas erstem
Album für das renommierte Hamburger Label GRAND HOTEL VAN CLEEF, ist viel passiert. Zunächst spielte der ehemalige Duisburger, der jetzt in der Nähe von Soest auf dem Land wohnt, jede Menge Konzerte – viele davon privat – sowohl mit seiner Band FLOWERPORNOES als auch alleine. Darüber hinaus schrieb er ein (noch unveröffentlichtes) Buch, hatte seine erste Ausstellung mit Zeichnungen und wurde noch einmal Vater. Mit seinem Jugendfreund MIKE KROLLMANN nahm LIWA unter dem Namen SUNDOWN ein wunderschönes, zart psychedelisches Songwriter-Album in englischer Sprache auf ('CRAB APPLE, WILD CHERRY AND SLOE', ebenfalls GHvC). Derzeit arbeitet er gemeinsam mit TOBIAS LEVIN (Produzent von zuletzt u.a. TOCOTRONIC und JA PANIK) an seinem zweiten offiziellen LIWA-Release fürs GRAND HOTEL. 'GANZ NORMALE SONGS', eher Solowerk mit Features als Bandplatte, wird im Februar 2018 erscheinen.
Olga Griasnova liest
Sa. 03.03.2018 / 19:00 / 14 €, VVK 12 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Sa. 17.02.2018 / 19:00 - 21:15 / 12 €, VVK 10 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Fotocredit: Andrea Peller
Fr. 08.12.2017 / 19:30 / 15 €, VVK 13 €
Franz Josef Strohmeier liest Ludwig Thoma „Heilige Nacht“ begleite von Axel Rüdiger auf einer Zither in der Evangelische Kirche Breitenbach, Hauptstr. 23 Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ ist ein Klassiker bayerischer Literatur. Spätestens wenn die erste Strophe des ersten Zwischengesangs erklingt, dann ist der Zuhörer dem Zauber der Weihnachtslegende erlegen. Egal, ob er den bairischen Dialekt liebt oder ihn versteht, egal ob er mit der Geburt Christi etwas anfangen kann oder nicht. Seit Thoma vor beinah 100 Jahren die Idee hatte, die biblische Legende in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Mundart-Text nichts von seiner Kraft verloren und bleibt mit seiner Kernaussage bis heute hochaktuell. Franz Josef Strohmeier gestaltet die „Heilige Nacht“ auf traditionelle, klassische Weise in großer Dichte und Intensität. Er schafft es, umrahmt mit Zithermusik, die jedermann bekannte Geschichte zu interpretieren, dass man glaubt, sie zum ersten Mal zu hören.
Sa. 25.11.2017 / 19:00 / Eintritt 15 €, VVK 13
Volker Kutscher und Kat Menschik präsentieren Ihr erstes gemeinsames Buch „Moabit“. Er schreibt Krimis, die süchtig machen. Sie zeichnet Bilder, so ästhetisch und eigen, dass man sich von ihnen nur schwer lösen kann. Volker Kutscher und Kat Menschik haben gemeinsamen Buch gemacht, das alle Sinne fesselt. „Moabit“ ist die perfekte Einstiegsdroge für all jene, die die Kutscher-Krimis noch vor sich haben, und für alle Fans ein grandioses Puzzlestück im Gereon-Rath-Universum! Die großartige Kat Menschik entwirft dazu so kongenial das verruchte Berlin der 20er Jahre in seiner düster-rauen Schönheit, dass man selbst noch den Geruch und die Geräusche von damals wahrzunehmen meint.
Fr. 03.11.2017 / Sa. 04.11.2017 / 19:00 / 12 €
Frech und mutig forderten sie die Mächtigen heraus - und setzten sich dabei zwischen alle Stühle. Bis zu dem Punkt, als sie in allerletzter Minute ihre Heimat verlassen mussten: Heinrich Heine, Kurt Tucholsky und Georg Kreisler. Ihre humorvollen Nadelstiche haben an Aktualität nicht verloren. Das literarische Kabarett Herrenzimmer präsentiert mit Witz, Esprit und Tiefgang in seinem neuen Programm eine unterhaltsame Revue aus Texten und Songs der Meister des geschliffenen Wortes.
Sa. 28.10.2017 / 19:00 / 12 €, VVK 10 €
Jochem Wolff, Hans-Joachim Mayer
Frankreich und Deutschland, Grundpfeiler der EU: Schwere Attentate, Banlieu-Unruhen und die Präsidentschaftswahlen sind Schlüsselereignisse im Frankreich-Bild. Zu skeptischen Fragen, wie zur Einschätzung des islamischen Einflusses, gesellen sich andererseits kulturelle Glanzlichter, die die große Geschichte Frankreichs nicht vergessen lassen. Das Mittelalter, der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV und die Französische Revolution werden beleuchtet, überdies das 19. Jahrhundert, auch mit seinen Weltausstellungen, bis hin zum Fin-de-Siècle, schließlich das 20. zwischen Krieg und Frieden samt Kolonialpolitik. Die Garde der Philosophen und Schriftsteller von Hugo, Flaubert über Zola, Briand, Sartre, Camus bis Bourdieu und Houellebecq, die der Komponisten von Debussy bis Boulez. Frankreich ist Gastland der Frankfurter Buchmesse. Derweil erschafft sich Paris ein neues Theaterviertel mit vier großangelegten Bühnen.
Sa. 6.10.2017 / 19:30 / Eintritt frei
Begrüßung Heinz Vonjahr, Vorträge von Dr. Renate Buchenauer und Jürgen Lips
So. 1.10.2017 / 16.00 Uhr
Ausklang des 13. Sparda-Erzählfestivals in der Schauenburger Märchenwache
Blau ist die Farbe der Romantik. Welche denn sonst. Wenig bekannt ist die Verbindung der Gegend um Kassel mit der Blauen Blume. Aber genau dort wurde sie gefunden; jedenfalls einer Sage nach, die von den Brüdern Grimm überliefert wurde. Das ist der Ausgangspunkt für ein paar Bemerkungen und Spekulationen zur „Kasseler Romantik“. Dort haben Clemens Brentano und Achim von Arnim an Des Knaben Wunderhorn gearbeitet. Finden sich auch in anderen Werken der Romantik Spuren von Sagen aus der Kasseler Gegend? Vielleicht erleben Sie ja ein blaues Wunder, wenn der Mitbegründer das „Literaturlandes Hessen“ bekannte und weniger bekannte Sagen und verwandte Literaturgattungen zitiert und erläutert und Gudrun Rathke die Sagen in der ihr eigenen lebendigen Art erzählt.
Mit Heiner Boehncke und Gudrun Rathke
Sa. 23.9. / 19:00 - 20:45 / 14 € VVK 12 €
Oben das Feuer, unten der Berg Reinhard Jirgl liest Lesung Berlin, Oktober 2012, eine Frau ist verschwunden. Theresa, in Ostdeutschland geboren, wuchs bei Pflegeeltern auf, weil ihre Eltern als Oppositionelle inhaftiert waren. In den Siebzigern bekommt sie als Historikerin Zugang zu Geheimarchiven der DDR – erschreckende, unglaubhafte Dokumente liegen vor ihr. Theresa wird kaltgestellt, und das bleibt so, denn ihr Wissen ist nach der Wende 1989 extrem gefährlich. Reinhard Jirgl erzählt von einer unbekannten deutschen Geschichte: Der große bürokratische Umbau, den die Politik die „Wende“ nannte, hat intakt gelassen, was man vergangen glaubte: Seilschaften, Organisationen, Feindschaften. Das Gestern ist auch morgen nicht zu Ende.
Sonntag, 11. Juni 2017 - 19 Uhr
Eintritt 14 €, 12 €
„Und das Meer singt sein Lied“ Rainer Moritz liest und das Trio Schlagerlust spielt.
Der Schlager und das Meer sind untrennbar miteinander verbunden: Ferne Häfen, weite Strände, weiße Schiffe und glutrote Sonnenuntergänge sind von jeher die wichtigsten Bestandteile einer unverwüstlichen Kunstform, die aus der deutschen Kulturlandschaft kaum noch wegzudenken ist. Der passionierte Schlagerexperte und Literaturwissenschaftler Rainer Moritz geht in diesem Buch nicht nur der Frage nach, wie es so weit kommen konnte, sondern liefert auch die Erklärung, warum Julio Iglesias mit seinen hingebungsvoll geschluchzten Versen wahrscheinlich Recht behalten wird: "Und das Meer singt sein Lied / wie in uralter Zeit / und das Lied hört nie auf / bis in die Ewigkeit."
Eine Lesung mit Peter Wawerzinek. Unter dem Titel "Rabenliebe" verbirgt sich ein brisantes Thema: Mutterliebe ist kein Naturgesetz. Beinahe täglich werden wir mit Medienberichten über Grausamkeiten konfrontiert. Dies ist nicht erst seit Goethe literarisch bearbeitet worden,begegnet uns autobiografisch in der Gegenwart bei Josef Winkler und auch in der Lesung Peter Wawerzineks. Der in den fünfziger Jahren in der DDR Geborene erzählt von einem Geschwisterpaar, dessen Mutter sie bei ihrer Flucht in den Westen allein in der Wohnung zurückließ. Ihr Leben wird gerettet, ihre Seelen haben eine offene Wunde. Ihr "Schrei nach der Mutter" mündet nach einem halben Lebensjahrhundert in die Muttersuche: "Ich werde mich zur Mutter aufmachen und dabei ums Leben kommen". Eintritt 12 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Eine Krimi-Lesung des Autors: Friedrich Dönhoff hat mit Sebastian Fink einen sehr sympathischen und erfrischend normalen Ermittler geschaffen. Weder muss der Leser dauernd mit ihm auf kulinarische Streifzüge gehen, noch sämtliche verfügbaren Alkoholika vernichten. Nein, Fink geht zum Dienst, er hat sogar ab und an Feierabend und so etwas wie ein Privatleben, er kümmert sich um den Sohn seiner Mitbewohnerin - die in diesem Buch eine recht eigenwillige Beziehung eingeht und Fink dadurch auch die eine oder andere Sorge zusätzlich bereitet. Eintritt 10 Euro
Das aus Halle stammende Puppentheater gastiert mit Frieder Simon in der Märchenwache Wir freuen uns auf den Besuch der Mitglieder der überregional bekannten Puppenbühne mit einer kleine aber feinen Kostprobe ihres Repertoires in den Räumen der Märchenwache. Eintritt 4 Euro
Vortrag mit Musikbeispielen von und mit Jochem Wolff. Ein Abend rund um den Pianisten, Komponisten, Neuerer, Organisator, Pädagogen, Förderer, führende Künstlerpersönlichkeit im 19. Jahrhundert, Kosmopolit,Europäer in der Geisteshaltung und musikalischer Netzwerkknüpfer von Weimar - anlässlich des Liszt-Gedenkjahres 2011. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Eine Lesung mit Claudia Schreiber. Das neue Buch der Autorin von "Emmas Glück" – ein turbulenter Roman, von einer lebenstüchtigen Heldin - der 14-jährigen Annie – berichtet, wie sie allein auf der Schattenmorellenplantage ihrer Familie überlebt, und den Erwachsenen zeigt, das eine Jugendliche das Leben besser im Griff hat als mancher von ihnen. Ein junges Mädchen auf dem Weg zur jungen Frau – eine Schilderung, anschaulich, unterhaltsam und ohne jeglichen Kitsch oder Sentimentalität.
Eintritt 10 Euro
Ensemble Artres: Heiter und fröhlich werden die deutschen Märchen und der Balladenwald durchstreift - Begegnungen mit einem bleichen Ritter, dem Erlkönig, der Loreley und den Königskindern sind unausweichlich. Ein Strauß voller Melancholie ist zu pflücken - von Eichendorff, deutscher Romantik bei Schiller, Goethe und Heine und vom Humor des Herrn Kästner. Auch das Heideröslein und das Veilchen sind im Bouquet. Mit Musik von Franz Schubert und Robert Schumann. Sie erleben einen Streifzug durch die deutsche Literatur - die altbekannten Lieder werden mitgesungen! Es gastieren Iris Artajo von Petersdorff, Gundi Eberhard, Claudia Jakobshagen, Vera Claus. Eintritt 15 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse
Rainer Wieczorek liest, begleitet von einem Tubisten. Diese Veranstaltung muss am 9. März stattfinden! Denn dies ist der 100ste Geburtstag von Peggy Sinclair, Becketts erster großer Liebe, deretwegen er überhaupt nach Kassel (und damit 1928 erstmals nach Deutschland) gekommen ist. In Kassel ist Beckett zum ersten Mal mit deutscher Kultur in Berührung gekommen. Als thematischer Kern der Triologie zeichnet sich die Frage nach dem Gewicht und der Reichweite der Kunst in einer sich zunehmend trivialisierenden Welt ab. Ein Essay ist zu schreiben, doch der Tuba-Spieler "gegenüber" stört den Schriftsteller, stellt sich dem Entstehen des Werks - scheinbar? - in den Weg. Eintritt 8 Euro In Zusammenarbeit mit der Samuel-Beckett-Gesellschaft Kassel und der Volkshochschule Region Kassel,gefördert von der Kasseler Sparkasse
Auftritt mit Lesung von Thomas Kapielski, der am Tag zuvor den Kasseler Preis für grotesken Humor erhält. Eintritt 12 Euro.
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Lesung mit Erika Pullwitt. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule der Region Kassel und der edition ebersbach Berlin.
mit Gudrun Sander und Carlo Ghiradelli. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Das Kränzchen des Fördervereins der Märchenwache lädt ein: Herwig Lucas bietet »Sachen zum Lachen«, der Förderverein und Albert Schindehütte laden ein, bei Speis’ und Trank’ und netten Gesprächen das Veranstaltungsjahr der Märchenwache ausklingen zu lassen. Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
Der nächste Autor in der Märchenwache sollte Burkhard Spinnen, der mit »Belgische Riesen« und »Müller hoch Drei« zwei vielbeachtete Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat, sein. Leider muss die für Sonnabend, 27. November 2010, angekündigte Lesung entfallen. Bei einem rechtzeitig veröffentlichten Ersatztermin wird er sodann über seine Erfahrungen mit Lesungen in der Schule berichten. In »Auswärtslesen« beschreibt Spinnen die Umstände seiner Auftritte. Dabei nimmt er sich immer wieder die Zeit, darüber nachzudenken, welche Funktion die Literatur in der Schule haben sollte und welche sie heute hat. Abseits der Pisa-Studie ein pointiertes, eindringliches Buch über die Realität in der pädagogischen Provinz. Terminbekanntgabe folgt.
Im November 2010 startet eine Reihe von Lesungen bekannter Krimiautoren, die sich 2011 fortsetzt: Auftakt ist am Sonntag, 21. November 2010, um 20 Uhr, es liest Jan Seghers aus "Die Akte Rosenherz". Eintritt 12 Euro. Ein Auszug:
Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der »zweiten Nitribitt« die Runde.
Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die »Akte Rosenherz« soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis.
Auch diese Reihe erfolgt in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
War in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom „großen Bach“ die Rede, so war fast immer Carl Philipp Emanuel (1714-1788) gemeint. Er galt als der Komponist, der seit den 1750er Jahren das Gedankengut der Aufklärung und dann den Sturm und Drang auf musikalischem Gebiet am nachdrücklichsten vertrat. Er entwickelte eine Tonsprache, in der das kompositorische Detail meisterhaft ausgeformt wird. Daneben erwies sich C. Ph. E. Bach als eine universal gebildete Künstlerpersönlichkeit, die in Wort und Musik vorgestellt werden soll.
Eine Lesung mit Musikbeispielen am Sonntag, 7. November 2010, ab 17 Uhr von und mit Jochem WolffEintritt 10 Euro In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse
Am Sonntag, 24. Oktober 2010, spielen die beiden Studentinnen Anna Göbel und Vasilena Krastanova der „Robert-Schumann-Hochschule“ Düsseldorf, Meisterschülerinnen u.a. bei Anke Dill, Irina Ossipova und Tomasz Tomaszewski, Werke für Klavier und Violine von Dmitri Schostakowitsch, Wolfgang Amadeus Mozart, Pablo de Sarasate, Edvard Grieg und Camargo Guarnieri. Die Violine spielende Anna Göbel ist in der Region bereits bekannt, sie stammt aus Schauenburg-Elmshagen. Beginn des Sonatenabends ist um 19 Uhr.
Eintritt 8 Euro
Am Sonntag, 26. September 2010, wird´s theatralisch: Robert Löhr liest aus "Das Hamlet-Komplott" - frei erfunden und völlig abstrus, aber mit historisch realen Protagonisten erzählt der Autor Löhr von niemand Geringerem als den Größen der deutschen Literatur jener Zeit, insbesondere Goethe, Schlegel, Kleist, Tieck sowie Madame de Staël. Hörenswert!
Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Historische Tasteninstrumente Jürgen Ammer, ebenfalls in Schauenburg ansässig, sorgt die Märchenwache am Freitag, 24. September 2010, für ein Gastspiel der besonderen Art: Ab 20 Uhr gastiert eines der herausragenden Musikensemble Australiens, Sydney Consort, in der Märchenwache. Im Jahre 1997 gegründet, spielen Monika und Stan Kornel (Cembalo und Flöten) zusammen mit Hans-Dieter Michatz (Violine) Werke unter anderem von Telemann, Hotteterre, Buxtehude und natürlich Johann Sebastian Bach. Beginn ist um 20 Uhr.
Eintritt 12 Euro
Landschaftsmusik? - Etwa die "Moldau" von Friedrich Smetana, - oder was kann gemeint sein? Der Zusammenhang zwischen Musik und Landschaft ist viel umfassender, komplexer und reicht in die unterschiedlichsten Richtungen von Kunst und Gesellschaft. Überzeugen Sie sich selbst im Rahmen einer Lesung mit Musikbeispielen von und mit dem Musikpublizisten Jochem Wolff am Sonnabend, 28. August 2010, um 17 Uhr. Eintritt 8 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
von und mit Katja Behrens.
Im Oktober 1743 macht sich der 14-jährige Mausche zu Fuß auf die Reise von Dessau nach Berlin. Es ist nicht nur die erste Reise seines Lebens, sondern auch eine Wanderung durch Feindesland, denn er ist Jude. In Berlin will der hochbegabte wie schüchterne Sohn eines Gemeindedieners beim Rabbi David Fränkel lernen. Sein Glück ist, dass er unterwegs den Handwerksburschen Hannes trifft. Der steht ihm bei, als Dorfjungen ihn durch Beelitz jagen. Erst vor den Toren Berlins trennen sich die Wege von Hannes und Mausche. Letzteren wird man später einmal als den großen Moses Mendelssohn kennen, der die Philosophie der Aufklärung in Deutschland maßgebend prägte und den Lessing zum Vorbild für "Nathan der Weise" nahm.
„Sie ist robuster als Thomas Bernhard - deshalb muss sie nicht so stark verletzen.
Aber Eva Menasses sieben Geschichten, in denen sie ihre Leser durch die klassischen Todsünden führte, sind keine geringere Abrechnung mit Österreich und ihrer Heimatstadt Wien als die des großen Misanthropen. Bei ihr sind die Todsünden "lässlich", also verzeihlich. Das mag an Wien liegen, vielleicht auch am Blaubichler, einem urwüchsigen Wiener Gasthaus, in dem mehrere der Geschichten ihren Fortgang nehmen."
(Hamburger Abendblatt)
Treue Leser und Neuentdecker können jubeln: Harry Rowohlts Zeit-Kolumne "Pooh’s Corner" gibt’s jetzt schön handlich verpackt in zwei Bände. Und aus dem ersten der beliebten Bände aus den Jahren 1989 – 1997 liest der in Hamburg lebende Autor, Übersetzer (z. B. der Flann O’Brien-Neuausgabe bei Kein & Aber) und Vortragskünstler am Freitag, 13. August 2010 ab 20 Uhr in der Märchenwache. Rowohlt ist Autor zahlreicher Bücher u.a. John Rock (2004), Der Kampf geht weiter (2005) und CDs, darunter Kenneth Grahames Der Wind in den Weiden (2000), A. S. Neills Die grüne Wolke (2005), Laurence Sternes Tristram Shandy (2006) und Henry Glass' Weltquell des gelebten Wahnsinns (2007).
Eintritt 15 Euro.
Die Museumslandschaft Hessen Kassel mhk lud auch in 2010 wieder zu einem großen Bergparkfest ein.
Das Orchester des Staatstheaters musizierte unter freiem Himmel, das Spielraumtheater spielte für die kleineren Gäste, die Wasserkünste waren den Tag über zweimal zu bestaunen - die Schauenburger Märchenwache präsentierte sich dagegen direkt vor dem Schloss Wilhelmshöhe und bot Linolschneiden und Farbdrucken für Groß und Klein an.
Das Theater mit Hand und Fuß von und mit Anne Klinge gastiert am Freitag, 23. Juli 2010, ab 19 Uhr in der Schauenburger Märchenwache. Das Gastspiel im Rahmen des Kultursommers Nordhessen richtet sich mit nicht nur Märchenhaftem sowohl an Erwachsene als auch Kinder. Auf dem Programm stehen Stücke wie "Der Fussmord", "Der Fischer und die Nixe" oder auch ein Fuß-"Strip" mit dem vielversprechenden Titel "Der Traum des Hausmeisters und Hausfrauenreport". Eintritt 16 Euro, ermäßigt 12 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt.
Am Sonnabend, 12. Juni 2010, fand der diesjährige KinderMärchenTag der Märchenwache statt. Um 14 Uhr 30 spielte das Theater LAKU PAKA
»Schwarze Schafe leben besser«
Kinder malten mit Feder, Pinsel und Tusche und machten zusammen mit Albert Schindehütte Linolschnitte und farbige Drucke.
Am 13. Juni 2010, ab 14 Uhr lud der Förderverein der Märchenwache zu einer Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen unter den Schirmen vor der Märchenwache ein. Dazu spielte das Mandolinenorchester Schauenburg-Baunatal und die Baunataler Autorin Ria Ahrend las Gedichte aus ihrem neuen Band
»Mäuse, Mäuse, nichts als Mäuse«.
Der Gesangverein 1863 zu Breitenbach sang unter der Leitung von Marcel Schennink, Heinz Vonjahr blickte zurück auf die Aktivitäten der Märchenwache.
Um 18 Uhr begann ein Konzert in die Märchenwache: Kurt Schmidt, Gesang und Marcel Schennink, Klavier und Gesang, »Lieder der romantischen Klassik«.
Ab 20 Uhr 30 gab es dann wieder das beliebte Public Viewing auf der Großleinwand, diesmal anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Wir zeigten das Auftaktspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Australien.
Herrenzimmer - Balladen und Parodien
Wer kennt sie nicht - die Variationen zu Goethes Erlkönig?
Im neuen Programm des literarischen Kabaretts Herrenzimmer dreht sich alles um Balladen und Parodien. Die Werke der Klassiker werden dabei auf die satirische Schaufel genommen und Parodien neuzeitlicher Herkunft präsentiert. Nicht fehlen dürfen natürlich die Bänkellieder und Moritaten von Anno Tobak.
Zu Wort kommen so exzellente Humoristen wie Wilhelm Busch und Heinz Erhardt, aber auch Heinrich Heine, Robert Gernhardt und Dieter Hildebrandt. Ihre Texte, Sketche und Songs werden mit Schwung und Esprit vorgetragen. Viele der Parodien verdienen nicht ohne Grund das Prädikat „Perlen der Kleinkunst“.
Ne me quitte pas - Verlass' mich nicht
Sa. 27.10.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
Der 100. Todestag von Claude Debussy ist ein willkommener Anlass, die rasante und fortschrittliche Entwicklung der französischen Musik um und nach 1900 zu beleuchten. Debussy lässt sich auch vom Jazz inspirieren, der auf der Weltausstellung 1900 erstmals in Europa erklingt. Schon vor ihm hatte Erik Satie die musikalischen Formen gesprengt und neue Wege eingeschlagen, die ihm das Attribut „Urvater der modernen Musik“ einbrachten. Inmitten dieser Strömungen gewinnt das moderne französische Chanson an Profil und Weltgeltung.
Beim Französischen Abendwird – neben der Musik von Satie und Debussy – ein großer Bogen geschlagen, der von Charles Trenet mit poesievollen Texten von Jacques Prévert über Georges Brassens und Yves Montand bis zu Jacques Brel reicht. Jochem Wolff führt durch diesen fast einhundertjährigen Streifzug gemeinsam mit zwei Protagonisten aus Hamburg: dem Chanson-Sänger Armin Diedrichsen und dem Pianisten Thomas Goralczyk.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Fr. 5.10.2018 / 20:00 / 15 €
Karen Duves so lakonischer wie gnadenlos sezierender Roman über die junge Dichterin Annette von Droste-Hülshoff und die Welt der letzten Romantiker, die deutsche Märchen sammelten, während die gute alte Ordnung um sie herum zerfiel. Das Porträt einer jungen Frau in einer Welt, in der nichts so blieb, wie es war.
Fräulein Nette ist eine Nervensäge! Dreiundzwanzig Jahre alt, heftig, störrisch und vorlaut, ist sie das schwarze Schaf, das nicht in die Herde ihrer adligen Verwandten passen will. Während ihre Tanten und Cousinen brav am Kamin sitzen und sticken, zieht sie mit einem Berghammer bewaffnet in die Mergelgruben, um nach Mineralien zu stöbern. Die Säume ihrer Kleider sind im Grunde immer verschmutzt! Das Schlimmste aber ist ihre scharfe Zunge. Wenn die Künstlerfreun- de ihres Onkels August nach Bökerhof kommen, über Kunst und Politik sprechen, mischt sie sich ungefragt ein. Wilhelm Grimm bekommt bereits Panik, wenn er sie nur sieht. Ein Enfant terrible ist sie, wohl aber nicht für alle. Heinrich Strau- be, genialischer Mittelpunkt der Göttinger Poetengilde, fühlt sich jedenfalls sehr hingezogen zu der Nichte seines besten Freundes. Seine Annäherungsversuche im Treibhaus der Familie bleiben durchaus nicht unerwidert. Allerdings ist er nicht der einzige. Was folgt ist eine Liebeskatastrophe mit familiärem Flächenbrand.
Historisch genau, gnadenlos entlarvend und so trocken-lakonisch und bitter-ironisch geschrieben, wie es nur Karen Duve kann
Gert Loschütz liest
Sa. 22.09.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
Ein ergreifender Roman über Liebe und Vergänglichkeit vor dem Hintergrund der deutschen Teilung.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
… Gedichte und Geschichten zu Tag und Nacht
Sa. 09.09.2018 / 16:00 - 17:00 / Eintritt frei
„Tag und Nacht“ ist in diesem Jahr das Thema des 14. Sparda Erzählfestivals, zu dessen Ausklang in gemütlicher Runde wir herzlich in die Märchenwache einladen. Vierzehn Lieblingstexte der Literatur haben der Autor und Literaturwissenschaftler Heiner Boehncke und die Erzählerin Gudrun für Sie ausgewählt. Sieben Gedichte und kürzere Geschichten wird Gudrun Rathke rezitieren und erzählen: über den Mond und die Sonne, über Licht und Finsternis, schaurige oder schaurig schöne Nächte, über Tage im gleißenden Licht und Nächte voller Sternenglanz. Dass dabei die romantische Literatur eine große Rolle spielt, versteht sich fast von selbst. Heiner Boehncke kommentiert die Texte und teilt die Ideen und Gedanken, die ihm eingefallen sind, wie immer erfrischend lebendig.
Und die anderen sieben? Aus ihnen wählt das Publikum den einen oder anderen Lieblingstext aus, den Gudrun Rathke dann vorträgt, bevor der Tag vergeht und die Nacht beginnt.
„Spiel, Satz, Druck – die Rixdorfer zurück in Berlin“
Sa. 25.08.2018 / 19:00 - 21:00 / 12 €, VVK 10 €
„Der Setzkasten ist der Satzkasten ist der Spielplatz auf’m Setzschiff für’s gemischte Doppel: Wortwelt versus Druckwelt à Weltdruck - Eindruck - Überdruck - Ruckzuck - Hirnfuck - Ausdruck. Ansage aus der Takelage vom Linienrichter: „Nun nehm’Se mal’n bißchen Druck aus Ihr’n Köppen, meine Damen und Herren! Oder denken Se, Sie könn‘ Witze Machen mitter Obrischkeit?“ Yes Käptn! Aufschlag, Anschlag, durchschlagende Erfolge im Suchkasten, wo Dichter und Drucker mittels Rückhand, Schlaghand unter der Hand die Lettern bleileicht an Licht heben, rücken, drücken, Worte kürzen, Worte würzen/ niemals auf’s Erstbeste stürzen. Das Match der Verse wie des Vergnügens endet im Doppelsieg des Be-glücktwerdens gegen’s Ve-rücktwerden. Der Text steht. Das Sinnsegel weht und trifft ins Schwarze. Mittenmang herumschwimmende Setzkasteneindringlinge: Zwiebelfische. Alle auf Deck! Und nicht: aus’m Rahmen fallen! Endrunde: Grand Slam krasser Typotypen, gut trainiert, arrangiert, farbfroh angeschmiert. Die aktuelle Spielfolge aus der Rixdorfer Handsetzerei: Nicht nur vom Hörensagen, sagt das Gehör, druckt die Presse das Beste: Schriftsteller - Schriftsetzer - Showdown ahoi!“ (Kerstin Hensel)
Dagmara Kraus liest gemeinsame Texte und eigene Gedichte. Die Rixdorfer sind anwesend.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Deutsch-polnischer Kulturtransfer
Sa., 04.08.2018 / 19:00 Uhr / 5 €
Die schwierige deutsch-polnische Nachbarschaft beeinflusste beträchtlich die Übersetzungs- und Veröffentlichungspolitik der »Kinder- und Hausmärchen« im 19. und 20. Jahrhundert. Deswegen unterlag die polnische Rezeptionsgeschichte der Kinder- und Hausmärchen politischen, didaktischen und weltanschaulichen Bedingungen. Im Jahr 2010 erschien die neue vollständige Übersetzung in der polnischen Sprache. Die Autorin dieser Übersetzung erzält in ihrem Vortrag auch über Ziele, Methoden und Probleme der gegenwärtigen Übersetzung. Anhand ausgewählter Übersetzungsprobleme zeigt sie, wie die bisher existierenden Übersetzungen vieles auf der Ebene von Sprache und Inhalt entstellt haben und wie dies in der neuen Übersetzung zu überwinden und zu korrigieren war.
Eliza Karmińska, Dr. habil., Universitätsprofessorin am Institut für Sprachwissenschaft der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen (Poznań), Autorin der neuen polnischen Übersetzung der Kinder- und Hausmärchen
Von Edvard Grieg bis Kari Bremnes
mit Jochem Wolff, Julia Reingardt und Ingrid Frøseth
Sa. 16.06.2018 / 19:00 - 21:15 / 14 €, VVK 12 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Gudrun Sander, Rezitation und Texteinrichtung – Stefan Hülsermann, Klarinette
Sa. 05.05.2018 / 19:00 - 21:15 / 12 €, VVK 10 €
Sa. 21.04.2018 / 19:00 / 12 €, VVK 10 €
Friedrich Georg Göthé - war elegant, mehrsprachig, gebildet und vor allem reich. Eine Art Karl Lagerfeld von Frankfurt. Ohne ihn hätte die Karriere des Johann Wolfgang von Goethe kaum stattgefunden. Aber der berühmte Enkel verbannte den Großvater, den »verdammten Schneider« und Hotelier, aus der Familiengeschichte. MONSIEUR GÖTHÉ erzählt eine Erfolgsgeschichte aus dem 17./18. Jahrhundert: Der Sohn eines Hufschmieds aus dem thüringischen Kannawurf geht als Schneidergeselle ins Mekka der Mode, nach Frankreich, wird Seidenschneider und kommt als protestantischer Glaubensflüchtling nach Frankfurt, wo er zu einem angesehenen Bürger wird. Ein Der Damenschneider à la mode,– Göthé – heiratet, beliefert die Höfe im Reich und führt später den »Weidenhof«, eine der ersten Hotel-Adressen der Freien Reichsstadt. Der Sohn dieses Aufsteigers wird Doktor beider Rechte, Wirklicher Kaiserlicher Rat und heiratet die Tochter des ersten Bürgers der Stadt. Als Johann Wolfgang geboren wird, ist der Großvater Göthé fast schon vergessen.
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
So. 15.04.2018 / 17:00 / 8 €, VVK 6 €
Musik des späten 18. Jahrhunderts für Cembalo zu zwei und vier Händen mit Lisa Schäfer und Gregor Hollmann mit Werken u.a. von Muzio Clementi, Wolfgang Amadeus Mozart und Johann Sebastian Bach
Lisa Schäfer aus Kleinvach, geboren 1991 in Göttingen, war Schülerin von Gregor Hollmann in der Musikschule der Stadt Kassel, und studierte anschließend bei ihm Cembalo in Münster. Seit dem Abschluß 2016 absolviert sie ein Aufbaustudium bei Professor Christian Rieger in Essen. Sie tritt seit Jahren als Solistin auf, u.a. bei den Barockfestspielen Bad Arolsen.
Prof. Gregor Hollmann ist seit 1986 Dozent für Cembalo, Generalbass und Kammermusik an der Musikakademie der Stadt Kassel »Louis Spohr«. Außerdem ist er Honorarprofessor an der Musikhochschule Münster (seit 2008). Zu den wichtigen Stationen seiner künstlerischen Tätigkeit gehören u.a. die internationalen Bach-Festivals in Leipzig und Philadelphia, die Bachwoche in Ansbach, der MDR Musiksommer, die Festivals in Herne, Sopron und Vilnius. Darüber hinaus war er Gast bei zahlreichen Ensembles und Orchestern, darunter die Bamberger Sinfoniker und die Berliner Philharmoniker.
Jürgen Ammer war mit seiner Werkstatt für historische Tasteninstrumente in Breitenbach eng mit der Märchenwache verbunden. Er vermittelte herausragende Solisten aus aller Welt, die auf seinen Instrumenten bei uns gespielt haben. Jürgen Ammer verstarb nach kurzer schwerer Krankheit 2017.
dritter Frühling und GANZ NORMALE SONGS
Fr. 13.04.2018 / 19:30 / 15 €, VVK 13 €
In den fast zwei Jahren seit dem Erscheinen von 'UMSONST & DRAUSSEN', Tom Liwas erstem
Album für das renommierte Hamburger Label GRAND HOTEL VAN CLEEF, ist viel passiert. Zunächst spielte der ehemalige Duisburger, der jetzt in der Nähe von Soest auf dem Land wohnt, jede Menge Konzerte – viele davon privat – sowohl mit seiner Band FLOWERPORNOES als auch alleine. Darüber hinaus schrieb er ein (noch unveröffentlichtes) Buch, hatte seine erste Ausstellung mit Zeichnungen und wurde noch einmal Vater. Mit seinem Jugendfreund MIKE KROLLMANN nahm LIWA unter dem Namen SUNDOWN ein wunderschönes, zart psychedelisches Songwriter-Album in englischer Sprache auf ('CRAB APPLE, WILD CHERRY AND SLOE', ebenfalls GHvC). Derzeit arbeitet er gemeinsam mit TOBIAS LEVIN (Produzent von zuletzt u.a. TOCOTRONIC und JA PANIK) an seinem zweiten offiziellen LIWA-Release fürs GRAND HOTEL. 'GANZ NORMALE SONGS', eher Solowerk mit Features als Bandplatte, wird im Februar 2018 erscheinen.
Olga Griasnova liest
Sa. 03.03.2018 / 19:00 / 14 €, VVK 12 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Sa. 17.02.2018 / 19:00 - 21:15 / 12 €, VVK 10 €
In Zusammenarbeit mit vhs Region Kassel
Fotocredit: Andrea Peller
Fr. 08.12.2017 / 19:30 / 15 €, VVK 13 €
Franz Josef Strohmeier liest Ludwig Thoma „Heilige Nacht“ begleite von Axel Rüdiger auf einer Zither in der Evangelische Kirche Breitenbach, Hauptstr. 23 Ludwig Thomas „Heilige Nacht“ ist ein Klassiker bayerischer Literatur. Spätestens wenn die erste Strophe des ersten Zwischengesangs erklingt, dann ist der Zuhörer dem Zauber der Weihnachtslegende erlegen. Egal, ob er den bairischen Dialekt liebt oder ihn versteht, egal ob er mit der Geburt Christi etwas anfangen kann oder nicht. Seit Thoma vor beinah 100 Jahren die Idee hatte, die biblische Legende in einem oberbayerischen Dorf spielen zu lassen, hat der Mundart-Text nichts von seiner Kraft verloren und bleibt mit seiner Kernaussage bis heute hochaktuell. Franz Josef Strohmeier gestaltet die „Heilige Nacht“ auf traditionelle, klassische Weise in großer Dichte und Intensität. Er schafft es, umrahmt mit Zithermusik, die jedermann bekannte Geschichte zu interpretieren, dass man glaubt, sie zum ersten Mal zu hören.
Sa. 25.11.2017 / 19:00 / Eintritt 15 €, VVK 13
Volker Kutscher und Kat Menschik präsentieren Ihr erstes gemeinsames Buch „Moabit“. Er schreibt Krimis, die süchtig machen. Sie zeichnet Bilder, so ästhetisch und eigen, dass man sich von ihnen nur schwer lösen kann. Volker Kutscher und Kat Menschik haben gemeinsamen Buch gemacht, das alle Sinne fesselt. „Moabit“ ist die perfekte Einstiegsdroge für all jene, die die Kutscher-Krimis noch vor sich haben, und für alle Fans ein grandioses Puzzlestück im Gereon-Rath-Universum! Die großartige Kat Menschik entwirft dazu so kongenial das verruchte Berlin der 20er Jahre in seiner düster-rauen Schönheit, dass man selbst noch den Geruch und die Geräusche von damals wahrzunehmen meint.
Fr. 03.11.2017 / Sa. 04.11.2017 / 19:00 / 12 €
Frech und mutig forderten sie die Mächtigen heraus - und setzten sich dabei zwischen alle Stühle. Bis zu dem Punkt, als sie in allerletzter Minute ihre Heimat verlassen mussten: Heinrich Heine, Kurt Tucholsky und Georg Kreisler. Ihre humorvollen Nadelstiche haben an Aktualität nicht verloren. Das literarische Kabarett Herrenzimmer präsentiert mit Witz, Esprit und Tiefgang in seinem neuen Programm eine unterhaltsame Revue aus Texten und Songs der Meister des geschliffenen Wortes.
Sa. 28.10.2017 / 19:00 / 12 €, VVK 10 €
Jochem Wolff, Hans-Joachim Mayer
Frankreich und Deutschland, Grundpfeiler der EU: Schwere Attentate, Banlieu-Unruhen und die Präsidentschaftswahlen sind Schlüsselereignisse im Frankreich-Bild. Zu skeptischen Fragen, wie zur Einschätzung des islamischen Einflusses, gesellen sich andererseits kulturelle Glanzlichter, die die große Geschichte Frankreichs nicht vergessen lassen. Das Mittelalter, der „Sonnenkönig“ Ludwig XIV und die Französische Revolution werden beleuchtet, überdies das 19. Jahrhundert, auch mit seinen Weltausstellungen, bis hin zum Fin-de-Siècle, schließlich das 20. zwischen Krieg und Frieden samt Kolonialpolitik. Die Garde der Philosophen und Schriftsteller von Hugo, Flaubert über Zola, Briand, Sartre, Camus bis Bourdieu und Houellebecq, die der Komponisten von Debussy bis Boulez. Frankreich ist Gastland der Frankfurter Buchmesse. Derweil erschafft sich Paris ein neues Theaterviertel mit vier großangelegten Bühnen.
Sa. 6.10.2017 / 19:30 / Eintritt frei
Begrüßung Heinz Vonjahr, Vorträge von Dr. Renate Buchenauer und Jürgen Lips
So. 1.10.2017 / 16.00 Uhr
Ausklang des 13. Sparda-Erzählfestivals in der Schauenburger Märchenwache
Blau ist die Farbe der Romantik. Welche denn sonst. Wenig bekannt ist die Verbindung der Gegend um Kassel mit der Blauen Blume. Aber genau dort wurde sie gefunden; jedenfalls einer Sage nach, die von den Brüdern Grimm überliefert wurde. Das ist der Ausgangspunkt für ein paar Bemerkungen und Spekulationen zur „Kasseler Romantik“. Dort haben Clemens Brentano und Achim von Arnim an Des Knaben Wunderhorn gearbeitet. Finden sich auch in anderen Werken der Romantik Spuren von Sagen aus der Kasseler Gegend? Vielleicht erleben Sie ja ein blaues Wunder, wenn der Mitbegründer das „Literaturlandes Hessen“ bekannte und weniger bekannte Sagen und verwandte Literaturgattungen zitiert und erläutert und Gudrun Rathke die Sagen in der ihr eigenen lebendigen Art erzählt.
Mit Heiner Boehncke und Gudrun Rathke
Sa. 23.9. / 19:00 - 20:45 / 14 € VVK 12 €
Oben das Feuer, unten der Berg Reinhard Jirgl liest Lesung Berlin, Oktober 2012, eine Frau ist verschwunden. Theresa, in Ostdeutschland geboren, wuchs bei Pflegeeltern auf, weil ihre Eltern als Oppositionelle inhaftiert waren. In den Siebzigern bekommt sie als Historikerin Zugang zu Geheimarchiven der DDR – erschreckende, unglaubhafte Dokumente liegen vor ihr. Theresa wird kaltgestellt, und das bleibt so, denn ihr Wissen ist nach der Wende 1989 extrem gefährlich. Reinhard Jirgl erzählt von einer unbekannten deutschen Geschichte: Der große bürokratische Umbau, den die Politik die „Wende“ nannte, hat intakt gelassen, was man vergangen glaubte: Seilschaften, Organisationen, Feindschaften. Das Gestern ist auch morgen nicht zu Ende.
Sonntag, 11. Juni 2017 - 19 Uhr
Eintritt 14 €, 12 €
„Und das Meer singt sein Lied“ Rainer Moritz liest und das Trio Schlagerlust spielt.
Der Schlager und das Meer sind untrennbar miteinander verbunden: Ferne Häfen, weite Strände, weiße Schiffe und glutrote Sonnenuntergänge sind von jeher die wichtigsten Bestandteile einer unverwüstlichen Kunstform, die aus der deutschen Kulturlandschaft kaum noch wegzudenken ist. Der passionierte Schlagerexperte und Literaturwissenschaftler Rainer Moritz geht in diesem Buch nicht nur der Frage nach, wie es so weit kommen konnte, sondern liefert auch die Erklärung, warum Julio Iglesias mit seinen hingebungsvoll geschluchzten Versen wahrscheinlich Recht behalten wird: "Und das Meer singt sein Lied / wie in uralter Zeit / und das Lied hört nie auf / bis in die Ewigkeit."
Eine Lesung mit Peter Wawerzinek. Unter dem Titel "Rabenliebe" verbirgt sich ein brisantes Thema: Mutterliebe ist kein Naturgesetz. Beinahe täglich werden wir mit Medienberichten über Grausamkeiten konfrontiert. Dies ist nicht erst seit Goethe literarisch bearbeitet worden,begegnet uns autobiografisch in der Gegenwart bei Josef Winkler und auch in der Lesung Peter Wawerzineks. Der in den fünfziger Jahren in der DDR Geborene erzählt von einem Geschwisterpaar, dessen Mutter sie bei ihrer Flucht in den Westen allein in der Wohnung zurückließ. Ihr Leben wird gerettet, ihre Seelen haben eine offene Wunde. Ihr "Schrei nach der Mutter" mündet nach einem halben Lebensjahrhundert in die Muttersuche: "Ich werde mich zur Mutter aufmachen und dabei ums Leben kommen". Eintritt 12 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Eine Krimi-Lesung des Autors: Friedrich Dönhoff hat mit Sebastian Fink einen sehr sympathischen und erfrischend normalen Ermittler geschaffen. Weder muss der Leser dauernd mit ihm auf kulinarische Streifzüge gehen, noch sämtliche verfügbaren Alkoholika vernichten. Nein, Fink geht zum Dienst, er hat sogar ab und an Feierabend und so etwas wie ein Privatleben, er kümmert sich um den Sohn seiner Mitbewohnerin - die in diesem Buch eine recht eigenwillige Beziehung eingeht und Fink dadurch auch die eine oder andere Sorge zusätzlich bereitet. Eintritt 10 Euro
Das aus Halle stammende Puppentheater gastiert mit Frieder Simon in der Märchenwache Wir freuen uns auf den Besuch der Mitglieder der überregional bekannten Puppenbühne mit einer kleine aber feinen Kostprobe ihres Repertoires in den Räumen der Märchenwache. Eintritt 4 Euro
Vortrag mit Musikbeispielen von und mit Jochem Wolff. Ein Abend rund um den Pianisten, Komponisten, Neuerer, Organisator, Pädagogen, Förderer, führende Künstlerpersönlichkeit im 19. Jahrhundert, Kosmopolit,Europäer in der Geisteshaltung und musikalischer Netzwerkknüpfer von Weimar - anlässlich des Liszt-Gedenkjahres 2011. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Eine Lesung mit Claudia Schreiber. Das neue Buch der Autorin von "Emmas Glück" – ein turbulenter Roman, von einer lebenstüchtigen Heldin - der 14-jährigen Annie – berichtet, wie sie allein auf der Schattenmorellenplantage ihrer Familie überlebt, und den Erwachsenen zeigt, das eine Jugendliche das Leben besser im Griff hat als mancher von ihnen. Ein junges Mädchen auf dem Weg zur jungen Frau – eine Schilderung, anschaulich, unterhaltsam und ohne jeglichen Kitsch oder Sentimentalität.
Eintritt 10 Euro
Ensemble Artres: Heiter und fröhlich werden die deutschen Märchen und der Balladenwald durchstreift - Begegnungen mit einem bleichen Ritter, dem Erlkönig, der Loreley und den Königskindern sind unausweichlich. Ein Strauß voller Melancholie ist zu pflücken - von Eichendorff, deutscher Romantik bei Schiller, Goethe und Heine und vom Humor des Herrn Kästner. Auch das Heideröslein und das Veilchen sind im Bouquet. Mit Musik von Franz Schubert und Robert Schumann. Sie erleben einen Streifzug durch die deutsche Literatur - die altbekannten Lieder werden mitgesungen! Es gastieren Iris Artajo von Petersdorff, Gundi Eberhard, Claudia Jakobshagen, Vera Claus. Eintritt 15 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse
Rainer Wieczorek liest, begleitet von einem Tubisten. Diese Veranstaltung muss am 9. März stattfinden! Denn dies ist der 100ste Geburtstag von Peggy Sinclair, Becketts erster großer Liebe, deretwegen er überhaupt nach Kassel (und damit 1928 erstmals nach Deutschland) gekommen ist. In Kassel ist Beckett zum ersten Mal mit deutscher Kultur in Berührung gekommen. Als thematischer Kern der Triologie zeichnet sich die Frage nach dem Gewicht und der Reichweite der Kunst in einer sich zunehmend trivialisierenden Welt ab. Ein Essay ist zu schreiben, doch der Tuba-Spieler "gegenüber" stört den Schriftsteller, stellt sich dem Entstehen des Werks - scheinbar? - in den Weg. Eintritt 8 Euro In Zusammenarbeit mit der Samuel-Beckett-Gesellschaft Kassel und der Volkshochschule Region Kassel,gefördert von der Kasseler Sparkasse
Auftritt mit Lesung von Thomas Kapielski, der am Tag zuvor den Kasseler Preis für grotesken Humor erhält. Eintritt 12 Euro.
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Lesung mit Erika Pullwitt. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule der Region Kassel und der edition ebersbach Berlin.
mit Gudrun Sander und Carlo Ghiradelli. Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
Das Kränzchen des Fördervereins der Märchenwache lädt ein: Herwig Lucas bietet »Sachen zum Lachen«, der Förderverein und Albert Schindehütte laden ein, bei Speis’ und Trank’ und netten Gesprächen das Veranstaltungsjahr der Märchenwache ausklingen zu lassen. Für Mitglieder ist der Eintritt frei.
Der nächste Autor in der Märchenwache sollte Burkhard Spinnen, der mit »Belgische Riesen« und »Müller hoch Drei« zwei vielbeachtete Kinder- und Jugendbücher geschrieben hat, sein. Leider muss die für Sonnabend, 27. November 2010, angekündigte Lesung entfallen. Bei einem rechtzeitig veröffentlichten Ersatztermin wird er sodann über seine Erfahrungen mit Lesungen in der Schule berichten. In »Auswärtslesen« beschreibt Spinnen die Umstände seiner Auftritte. Dabei nimmt er sich immer wieder die Zeit, darüber nachzudenken, welche Funktion die Literatur in der Schule haben sollte und welche sie heute hat. Abseits der Pisa-Studie ein pointiertes, eindringliches Buch über die Realität in der pädagogischen Provinz. Terminbekanntgabe folgt.
Im November 2010 startet eine Reihe von Lesungen bekannter Krimiautoren, die sich 2011 fortsetzt: Auftakt ist am Sonntag, 21. November 2010, um 20 Uhr, es liest Jan Seghers aus "Die Akte Rosenherz". Eintritt 12 Euro. Ein Auszug:
Niemand, der damals am Tatort war, wird den Fall je vergessen. In einer heißen Augustnacht des Jahres 1966 wird in Frankfurt eine Prostituierte auf brutale Weise ermordet. Sofort macht das Wort von der »zweiten Nitribitt« die Runde.
Und wirklich: Auch im Fall Rosenherz bleibt der Täter unerkannt. Vierzig Jahre später. Ein nebliger Morgen im Stadtwald. Hauptkommissar Marthalers schwangere Freundin Tereza wird bei einem Überfall schwer verletzt. Und der Polizist erhält einen Tipp: Er soll den alten Fall noch einmal unter die Lupe nehmen. Doch damit legt Marthaler sich mit mächtigen Gegnern an, die ihre frühen Sünden vertuschen wollen. Die »Akte Rosenherz« soll geschlossen bleiben. Um jeden Preis.
Auch diese Reihe erfolgt in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
War in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom „großen Bach“ die Rede, so war fast immer Carl Philipp Emanuel (1714-1788) gemeint. Er galt als der Komponist, der seit den 1750er Jahren das Gedankengut der Aufklärung und dann den Sturm und Drang auf musikalischem Gebiet am nachdrücklichsten vertrat. Er entwickelte eine Tonsprache, in der das kompositorische Detail meisterhaft ausgeformt wird. Daneben erwies sich C. Ph. E. Bach als eine universal gebildete Künstlerpersönlichkeit, die in Wort und Musik vorgestellt werden soll.
Eine Lesung mit Musikbeispielen am Sonntag, 7. November 2010, ab 17 Uhr von und mit Jochem WolffEintritt 10 Euro In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse
Am Sonntag, 24. Oktober 2010, spielen die beiden Studentinnen Anna Göbel und Vasilena Krastanova der „Robert-Schumann-Hochschule“ Düsseldorf, Meisterschülerinnen u.a. bei Anke Dill, Irina Ossipova und Tomasz Tomaszewski, Werke für Klavier und Violine von Dmitri Schostakowitsch, Wolfgang Amadeus Mozart, Pablo de Sarasate, Edvard Grieg und Camargo Guarnieri. Die Violine spielende Anna Göbel ist in der Region bereits bekannt, sie stammt aus Schauenburg-Elmshagen. Beginn des Sonatenabends ist um 19 Uhr.
Eintritt 8 Euro
Am Sonntag, 26. September 2010, wird´s theatralisch: Robert Löhr liest aus "Das Hamlet-Komplott" - frei erfunden und völlig abstrus, aber mit historisch realen Protagonisten erzählt der Autor Löhr von niemand Geringerem als den Größen der deutschen Literatur jener Zeit, insbesondere Goethe, Schlegel, Kleist, Tieck sowie Madame de Staël. Hörenswert!
Eintritt 10 Euro
In Zusammenarbeit mit der Werkstatt für Historische Tasteninstrumente Jürgen Ammer, ebenfalls in Schauenburg ansässig, sorgt die Märchenwache am Freitag, 24. September 2010, für ein Gastspiel der besonderen Art: Ab 20 Uhr gastiert eines der herausragenden Musikensemble Australiens, Sydney Consort, in der Märchenwache. Im Jahre 1997 gegründet, spielen Monika und Stan Kornel (Cembalo und Flöten) zusammen mit Hans-Dieter Michatz (Violine) Werke unter anderem von Telemann, Hotteterre, Buxtehude und natürlich Johann Sebastian Bach. Beginn ist um 20 Uhr.
Eintritt 12 Euro
Landschaftsmusik? - Etwa die "Moldau" von Friedrich Smetana, - oder was kann gemeint sein? Der Zusammenhang zwischen Musik und Landschaft ist viel umfassender, komplexer und reicht in die unterschiedlichsten Richtungen von Kunst und Gesellschaft. Überzeugen Sie sich selbst im Rahmen einer Lesung mit Musikbeispielen von und mit dem Musikpublizisten Jochem Wolff am Sonnabend, 28. August 2010, um 17 Uhr. Eintritt 8 Euro
In Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Region Kassel, gefördert von der Kasseler Sparkasse.
von und mit Katja Behrens.
Im Oktober 1743 macht sich der 14-jährige Mausche zu Fuß auf die Reise von Dessau nach Berlin. Es ist nicht nur die erste Reise seines Lebens, sondern auch eine Wanderung durch Feindesland, denn er ist Jude. In Berlin will der hochbegabte wie schüchterne Sohn eines Gemeindedieners beim Rabbi David Fränkel lernen. Sein Glück ist, dass er unterwegs den Handwerksburschen Hannes trifft. Der steht ihm bei, als Dorfjungen ihn durch Beelitz jagen. Erst vor den Toren Berlins trennen sich die Wege von Hannes und Mausche. Letzteren wird man später einmal als den großen Moses Mendelssohn kennen, der die Philosophie der Aufklärung in Deutschland maßgebend prägte und den Lessing zum Vorbild für "Nathan der Weise" nahm.
„Sie ist robuster als Thomas Bernhard - deshalb muss sie nicht so stark verletzen.
Aber Eva Menasses sieben Geschichten, in denen sie ihre Leser durch die klassischen Todsünden führte, sind keine geringere Abrechnung mit Österreich und ihrer Heimatstadt Wien als die des großen Misanthropen. Bei ihr sind die Todsünden "lässlich", also verzeihlich. Das mag an Wien liegen, vielleicht auch am Blaubichler, einem urwüchsigen Wiener Gasthaus, in dem mehrere der Geschichten ihren Fortgang nehmen."
(Hamburger Abendblatt)
Treue Leser und Neuentdecker können jubeln: Harry Rowohlts Zeit-Kolumne "Pooh’s Corner" gibt’s jetzt schön handlich verpackt in zwei Bände. Und aus dem ersten der beliebten Bände aus den Jahren 1989 – 1997 liest der in Hamburg lebende Autor, Übersetzer (z. B. der Flann O’Brien-Neuausgabe bei Kein & Aber) und Vortragskünstler am Freitag, 13. August 2010 ab 20 Uhr in der Märchenwache. Rowohlt ist Autor zahlreicher Bücher u.a. John Rock (2004), Der Kampf geht weiter (2005) und CDs, darunter Kenneth Grahames Der Wind in den Weiden (2000), A. S. Neills Die grüne Wolke (2005), Laurence Sternes Tristram Shandy (2006) und Henry Glass' Weltquell des gelebten Wahnsinns (2007).
Eintritt 15 Euro.
Die Museumslandschaft Hessen Kassel mhk lud auch in 2010 wieder zu einem großen Bergparkfest ein.
Das Orchester des Staatstheaters musizierte unter freiem Himmel, das Spielraumtheater spielte für die kleineren Gäste, die Wasserkünste waren den Tag über zweimal zu bestaunen - die Schauenburger Märchenwache präsentierte sich dagegen direkt vor dem Schloss Wilhelmshöhe und bot Linolschneiden und Farbdrucken für Groß und Klein an.
Das Theater mit Hand und Fuß von und mit Anne Klinge gastiert am Freitag, 23. Juli 2010, ab 19 Uhr in der Schauenburger Märchenwache. Das Gastspiel im Rahmen des Kultursommers Nordhessen richtet sich mit nicht nur Märchenhaftem sowohl an Erwachsene als auch Kinder. Auf dem Programm stehen Stücke wie "Der Fussmord", "Der Fischer und die Nixe" oder auch ein Fuß-"Strip" mit dem vielversprechenden Titel "Der Traum des Hausmeisters und Hausfrauenreport". Eintritt 16 Euro, ermäßigt 12 Euro, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt.
Am Sonnabend, 12. Juni 2010, fand der diesjährige KinderMärchenTag der Märchenwache statt. Um 14 Uhr 30 spielte das Theater LAKU PAKA
»Schwarze Schafe leben besser«
Kinder malten mit Feder, Pinsel und Tusche und machten zusammen mit Albert Schindehütte Linolschnitte und farbige Drucke.
Am 13. Juni 2010, ab 14 Uhr lud der Förderverein der Märchenwache zu einer Kaffeetafel mit selbstgebackenem Kuchen unter den Schirmen vor der Märchenwache ein. Dazu spielte das Mandolinenorchester Schauenburg-Baunatal und die Baunataler Autorin Ria Ahrend las Gedichte aus ihrem neuen Band
»Mäuse, Mäuse, nichts als Mäuse«.
Der Gesangverein 1863 zu Breitenbach sang unter der Leitung von Marcel Schennink, Heinz Vonjahr blickte zurück auf die Aktivitäten der Märchenwache.
Um 18 Uhr begann ein Konzert in die Märchenwache: Kurt Schmidt, Gesang und Marcel Schennink, Klavier und Gesang, »Lieder der romantischen Klassik«.
Ab 20 Uhr 30 gab es dann wieder das beliebte Public Viewing auf der Großleinwand, diesmal anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika. Wir zeigten das Auftaktspiel der Deutschen Nationalmannschaft gegen Australien.
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